Reifen XJ 600 51J

Soo... meine Holzreifen sind langsam doch noch durchgefahren, Autobahn sei dank. Jetzt sollen neue drauf, die Frage ist nur: Welche? Nachdem ich schon ordentlich gezuckt habe, als ich sah, wie lange Motorradreifen generell nur halten, erschien BT45 nicht die beste Wahl.
Jetzt hab ich mir mal ein bisschen Zeit um die Ohren geschlagen und folgende Freigaben für die 51J gefunden - die Auswahl scheint gegenüber der 900er etwas eingeschränkt zu sein:

Avon AM 26 RoadRider Angeblich ein guter Reifen, aber hinten gibt es in der verlangten Größe nur den Universalreifen mit 5,6mm Profil - ist das dann eher Geldverschwendung?

Conti Go! - kenne ich nicht. Wie ist der so? Hält der lang?

Metzeler Perfect/Lasertec - hört man ja eher weniger gutes von.

Bridgestone BT45 - angeblich ein guter Reifen, ist aktuell auch aufgezogen, aber mit geringer Laufleistung. Korrekt?

Heidenau K44/K65 - Kenne ich auch nicht. Empfehlenswert?

Mein Fahrprofil: Viel gradeaus (Autobahn), mehr Zweck- als Spaßfahrten, bei jedem Wetter. Ab und zu Kurven in der Eifel kratzen kommt zwar auch vor, ist aber nicht das primäre Einsatzgebiet.
Die Fragen daher jetzt: Welcher Reifen ist wohl für mich der beste? Und habe ich in der Auflistung noch irgendwas vergessen? Andere Größen oder Hersteller, für die es auch Freigaben gibt oder sonstiges?

Zusatz: Grad gefunden, dass ja Werner in diesem Thread die Conti Classic Attack ganz gut fand, die gäbe es auch in der passenden Größe, aber es gibt keine Herstellerfreigabe. Ich habe jetzt mal ne Nachricht dahin geschrieben, wie wahrscheinlich ist da eine positive Antwort?

Ich will das letzte Fitzelchen Grip haben.
Brauche es selten, aber in der Not soll es da sein.

Bin Allwetter/Zweck Fahrer.
Also auch kalt und nass. Und da gibts keinen Besseren, als den BT45.
Zumindest ist mir noch keiner unter gekommen.

Die Nachteile muss ich dann schlucken.

Ach ja, auf meiner XJ900 und FJ1200 sind BT45.

Wie Uli geschrieben hat ist der BT 45 sehr gut auch bei Nässe, er fährt sich leider schnell ab, das ist sein Nachteil. Für geradeaus volles Rohr fährt er sich schnell eckig. Ich habe Michelin Pilot Activ drauf, der fährt sich sehr gut lässt allerdings bei leichter Nässe zu wünschen übrig. Ansonsten ist er bei Kurvenfahrten den BT45 ebenbürtig und hält bei mir gut 10000 Kilometer.
Vielleicht werde ich mal den neuen Metztler auch mal ausprobieren, hab schon gutes von ihm gehört.

Bin Allwetter/Zweck Fahrer.
Also auch kalt und nass. Und da gibts keinen Besseren, als den BT45.

Na in diesem Fall... ist die Auswahl wohl schnell getroffen. Danke!

Ich habe Michelin Pilot Activ drauf, der fährt sich sehr gut lässt allerdings bei leichter Nässe zu wünschen übrig.
Vielleicht werde ich mal den neuen Metztler auch mal ausprobieren, hab schon gutes von ihm gehört.

Danke für den Tipp! Der Pilot fällt dann raus. Für beide konnte ich keine Freigabe für die XJ 600 finden. Weisst du von einer?

Bin Allwetter/Zweck Fahrer.
Also auch kalt und nass. Und da gibts keinen Besseren, als den BT45.

Na in diesem Fall... ist die Auswahl wohl schnell getroffen. Danke!

Ich habe Michelin Pilot Activ drauf, der fährt sich sehr gut lässt allerdings bei leichter Nässe zu wünschen übrig.
Vielleicht werde ich mal den neuen Metztler auch mal ausprobieren, hab schon gutes von ihm gehört.

Danke für den Tipp! Der Pilot fällt dann raus. Für beide konnte ich keine Freigabe für die XJ 600 finden. Weisst du von einer?

Nein leider nicht, ich fahre ja eine 650er
(da gibt es keinen Markenbindung), da ist der Lastwechsel auch heftiger als bei den Ketten getriebenen 600er

Reifenfreigaben gibt es so etwas überhaupt noch?

Auf Anfrage hab ich bei AVON immer eine Freigabe bekommen.

Aber AVON ist ja Mist, obwohl besser als Brückensteins BT45.

Ein Reifen der ohne "Shimmie-Effekt", ohne Sägezahnbildung einfach nur gut seinen Dienst tut, bei mindestens doppelter Laufleistung zum gleichen Preis, kann nur Mist sein. Oder Zaubersalz, oder ......
Und dann auch noch aus Engeland, igitt.

Aber ich bin auch lernfähig, ich fahre erst seit 1974 Mopped und hab die Brückensteine (speziell BT45) hassen gelernt.

Alternative?

Die Avon, ich mag sie nicht...
Bei kaltem nassen Wetter komme ich nicht damit klar.

Man kann auf die BT schimpfen...
Sie wegen dem Shimmi verurteilen. Aber schadet der?
Unangenehm, ja.
Haftung ist mir mehr Wert.

Was hilft mir die Lebensdauer des Reifens, wenn in einer nassen kalten Kurve ein platt gefahrenes Karnickel liegt, und der Reifen keine Reserve zum Ausweichen bietet?
Oder einem ein Auto, Kurve schneidend, entgegen kommt.
Oder man mal bremsen muss, dann ist jeder Meter eingesparter Bremsweg überlebenswichtig.
Wie gesagt, das gilt alles für Dreckswetter.
Ein warm gefahrener Avon tuts bei trockenem Sommerwetter, recht gut.

Aus meiner persönlichen Sicht wiegt die Haftung, die Nachteile dicke auf.
Und ja, auch ich wollte, er hätte die Nachteile nicht......

Für meine Möppis, gibts da, aus meiner Sicht, keine Alternativen.

Und Hermann, ich sage nicht "AVON ist ja Mist", oder "Zaubersalz", oder " Engeland, igitt".
Du bis es, welcher hier vernichtende Urteile ausspricht.

"ich fahre erst seit 1974 Mopped"
Was bringt dir das Argument?
Soll ich gegen halten?
Schwanzvergleich?

Ich treffe meine Reifenentscheidung aus dem Bauch.
Ich will mich auch in kritischen Situationen sicher fühlen.
Es bleibt in kritischen Situationen keine Zeit für Angstbewältigung. Das muss vorher geschehen.

Ich lese es hier gespannt. Meine Karre habe ich im Oktober 2014 gekauft. Dann eine Weile viel gebastelt und fahre erst in letzter Zeit häufiger. Ich habe Reifen von Avon drauf. Nach der DOT aus 2008. Der Voreigentümer ist sehr selten gefahren. Somit hat der Reifen noch reichlich Profil.Ich traue aber keinen Reifen der 8 Jahre alt ist. Und von daher bin ich bisher mehr als vorsichtig in riskanten Situationen (Nässe etc.) gefahren. Also neue Reifen müssen her. Daher mein Interesse an Eurer Geschreibsel.
Ist meine Befürchtung begründet?
Gruß Rainer

Und von daher bin ich bisher mehr als vorsichtig in riskanten Situationen (Nässe etc.) gefahren.

Das meine ich mit Angst.

Nichts gegen "vorsichtig fahren"....
Da bin ich ein Fan von.

Ist meine Befürchtung begründet?

Wenn du kein Vertrauen in deinen Reifen hast, dann auf jeden Fall: Ja!

Menschen reagieren in Gefahrensituationen automatisch, das ist auch gut so, denn es bleibt keine Zeit zum nachdenken, zum Entscheidungen treffen.
Flucht, Tod stellen, Aggression.
Das sind die natürlichen Verhalten.

Es gibt nur wenige Möglichkeiten, auf dem Motorrad, einer Gefahrensituation zu begegnen.

Tod stellen, ist meist wenig hilfreich.

Flucht, manchmal nicht schlecht. Lieber in den Straßengraben, als in der Dose einschlagen.

Aggression, heißt hier: Tiefer in die Kurve. Runter!
Oder, in Schräglage scharf bremsen.
Das geht nur mit Vertrauen in den Reifen.
Vertrauen bildet sich über Übung+Erfahrung.
Die Frage "geht es noch tiefer" muss vom Unterbewusstsein beantwortet werden können. Für bewusste Entscheidungen bleibt, wie gesagt, meist keine Zeit.
Und üben, tut man im Vorfeld.

Der Voreigentümer ist sehr selten gefahren. Somit hat der Reifen noch reichlich Profil.Ich traue aber keinen Reifen der 8 Jahre alt ist.

Das ging mir ähnlich, bloß dass meine Reifen aus 2001 waren. BT45, volles Profil, gut abgestanden. Was ich empfehlen kann, um sich jederzeit grob über die Kombination aus Belag und Reifen zu informieren: Bei mäßiger Geschwindigkeit, so 50, kurz und hart die Vorderradbremse anreißen. Richtig heftig, bis zum Radstillstand. Aber auch richtig kurz, also nicht halten bis es blockiert, sondern sofort wieder loslassen. Man merkt so schnell, wie viele Reserven man beim Bremsen hier noch hat.

(Geklaut ausm Buch der Götter: Die obere Hälfte des Motorrads. Lesen!)

Ich werde die alten Reifen diesen Monat austauschen gegen frische, kann mein Vorgehen so natürlich niemand empfehlen, hatte bloß anscheinend Glück, denn gute Haftung boten auch diese alten Gummis noch.

Mmh mir sind die Zusammenhänge hinsichtlich "Verhalten in Stresssituationen schon klar". Meine Frage anders formuliert: "Ist es bedenklich einen 8-Jahre alten Reifen zu fahren"?

Unsere Möglichkeiten werden häufig auf die drei o. a. reduziert um daraus Lehren abzuleiten. Das stimmt aber nur zum Teil.
Aggression wurde als letzten Punkt genannt wobei kein genaues Verhalten damit bezeichnet wurde. Flucht und Todstellen ist eine Bezeichnung der Vorgehensweise. Aggression jedoch nicht. Aggresion kann in wildes um sich schlagen, einfach nur schreien oder o ä. enden oder auch in gezielten Angriffen. Eine konditionierte Handlung, aus der Reaktion heraus, kann völlig ohne Aggression ablaufen. Beispiel: Ich setzte voraus, dass Du intensiv auf Kurvenfahren trainiert bist. Du kommst in eine Situation, in dem das trainierte Verhalten abverlangt wird. Das Fahren an sich, versetzt Dich in die Bereitschaft, dieses Verhalten abzurufen (Konditioniert). Jetzt ist der Moment der Reaktion die Du dann abrufst. Je nach Grad deiner Einstellung zur Situation verläuft dieses völlig harmos. Ein anderer ungeübter, unkonditionierter, hätte einen Herzinfarkt bekommen.

Ich habe mal eine Prüfung begleitet, da sollte sich einer gegen mehrere Angreifer bahaupten. (Nicht der abgesprochene Kram der oft gezeigt wird). Das tat er auch sehr wirkungsvoll. Jedoch nicht mit den Techniken die die Prüfer sehen wollten, sondern mit Techniken die der erwachsene Mann in seiner Kindheit bei einer andern Kampfkunst erlernt hat. Er wollte es nicht, es waren seine Reaktionen. Es wäre im Ernstfall absolut richtig gewesen. Die konditionierte Situation war Kampf, die Reaktion erfolgte auf die Angriffe. Sehr beeindruckend, weil es lief ohne Aggression ab und rein aus seinem Unterbewusstsein.

Meistens bleibt der letzte Satz hängen. Ist es bedenklich einen 8-Jahre alten Reifen zu fahren?
Gruß Rainer

Meistens bleibt der letzte Satz hängen. Ist es bedenklich einen 8-Jahre alten Reifen zu fahren?

Auch wenn ich mich wiederhole:
Du hast Bedenken.
Und alleine das macht es bedenklich!

Denn selbst, wenn der Reifen es bieten tut/würde, deine Bedenken behindern das "tiefer" gehen, das bremsen in Schräglage.
Da steckt die Gefahr.
Die Gefahr ist im Kopf.

Wirklich objektiv gesehen, wird ein Reifen über die Zeit immer härter. Das weißt du genau so gut wie ich. Der Grip nimmt ab. Eine Binsenweisheit.


Anhänger bis 100km/h: nicht älter als 6 Jahre
Bei Motorrädern heißt es: Nicht älter als 10 Jahre.
Wobei ich mal behaupten würde, dass ein 12 Jahre alter BT45 im kalten+nassen besser ist, als ein frischer ME77.

"ich fahre erst seit 1974 Mopped"
Was bringt dir das Argument?
Soll ich gegen halten?
Schwanzvergleich?

Ich treffe meine Reifenentscheidung aus dem Bauch.

Also fundierte Erkenntnisse direkt nach dem Essen.

Anhänger bis 100km/h: nicht älter als 6 Jahre
Bei Motorrädern heißt es: Nicht älter als 10 Jahre.
Wobei ich mal behaupten würde, dass ein 12 Jahre alter BT45 im kalten+nassen besser ist, als ein frischer ME77.

Damit kann ich doch etwas anfangen.
Meine Entscheidung, ich fahre erst einmal und besorge mir in naher Zukunft neue Reifen.
Ich bin nicht der Vielfahrer. Nach Euren Äußerungen würde ich für mich den BT45 sehen, weil er nach Euren Äußerungen, schneller Grip hat. Habe ich es richtig verstanden?
Gruß Rainer

Nach Euren Äußerungen würde ich für mich den BT45 sehen, weil er nach Euren Äußerungen, schneller Grip hat. Habe ich es richtig verstanden?

Schneller?

Meiner Meinung nach, meiner Erfahrung nach, hat er im kalten+nassen den besten Grip.
Bei heißer Straße, im Sommer, schönes Wetter, Spanien(oder so), Rennstrecke wird es bessere Reifen geben. Da bin ich sicher.
Aber ich bin hier im Münsterland (meistens) und da ist 10° - 15° und regnerisch völlig üblich, ja, fast der Normalfall.