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Schon wieder der Anlasser

Mo 26. Sep 2011, 11:44

Moin. 
Vor 2 Monaten und 2000 km hatte der Anlasser keinen Mucks mehr von sich gegeben. Nachdem ich das fast 30 Jahre alte Teil zerlegt und gereinigt hatte, verhielt er sich zunächst wieder wie ein Neuer. Nun schwächelt er erneut; geschätzte Drehzahl 20 ! pro Minute, und das auch nur manchmal. Ausgebaut und ´rein geguckt: die Kohlen sind immer noch lang genug, aber schon wieder ist alles voll Dreck und Öl.

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Kann mir bitte jemand sagen, wie ich die Ölquelle abstelle ?

Mo 26. Sep 2011, 11:44

Mo 26. Sep 2011, 12:12

wieso erneuerst du die Dichtringe nicht?

Mo 26. Sep 2011, 12:40

Den großen O-Ring, der gegen das Getriebegehäuse abdichtet, hatte ich letztens schon getauscht und der ist auch noch gut. Welche Dichtungen können noch für das Öl verantwortlich sein?

Mo 26. Sep 2011, 13:00

der große O-Ring ist ja nur um den Flansch abzudichten.
Ich hatte mein Anlasser noch nicht auseinander.. sind auf der Welle nicht auch noch O-Ringe oder mindestens einer oder ein Simmering?
Eventuell Buchsen ausgeschlagen?
Wieviel Öl hast du im Motor? ;)

Mo 26. Sep 2011, 15:13

:arrow:
Zuletzt geändert von Baumschubser am Sa 16. Feb 2013, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

Mo 26. Sep 2011, 15:27

hast recht.. habe gerade mal nachgeschaut im Handbuch.
.Heißlagerfett mit ein wenig Grafit vermischt für die Lagerbuchsen dat langt.

Mo 26. Sep 2011, 21:54

Das mit dem Fett scheint mir die einzige logische Erklärung. Das werde ich dieses Mal wohl sorgfältiger aussuchen. Danke, Jungs.

Mo 5. Dez 2011, 20:11

Uups, da hätte ich doch fast vergessen, diese Geschichte ordentlich abschliessend feedzubacken.

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Der entscheidende Tip und Ursache des Ausfalls war falsches Schmiermittel im Anlasserplanetengetriebe. Das hatte sich verflüssigt, war in die benachbarte Elektroabteilung eingedrungen und hatte da für Ruhe gesorgt. Ich hatte das Problem bei der ersten Reparatur unterschätzt und ganz gewöhnliches Mehrzweckfett verwendet. Der Anlasser hat halt einen ziemlich heissen Arbeitsplatz. Der war noch heißer geworden durch eine 200 km lang trocken gefahrene Kette. Das passierte, weil ich nach einem Regenguss unterwegs kein Schmiermittel hatte.

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Das in den Motor eingedrungene verflüssigte Fett muss teilweise verbrannt sein, denn diese rußigen Rückstände fanden sich überall.

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Es war einmal mehr wieder eine große Wäsche angesagt.

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Bei der Gelegenheit erzetzte ich die altersschwachen Gehäusedichtungen durch O-Ringe 68 x 3 aus NBR.

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Auch war ich mit der Füllmenge diesmal sparsamer. Die hatte ich bei der ersten Reparatur wohl etwas übertrieben, was für den Ausfall auch eine Rolle gespielt haben mag. Es ist nun bis 180°C hitzebeständiges Fett drin und ich hoffe, dass das reicht. Jedenfalls funktioniert es seit 2000 km einwandfrei.

Danke an alle Tipgeber.

Mo 5. Dez 2011, 20:43

ordentlich feedbacken ist ok, senk ju so matsch vor sätt.

Mit dem Fett: ich sach mal so: wenn´s druff steht isses ja gut, normal ist Heisslagerfett schwarz.

Dann noch eine Überlegung, die auf deinen Anlasser nicht zutreffen muss, aber generell kann: Die eine Seite der Ankerlagerung hat typisch einen Schiebesitz. Wenn ein Lager mangels Fett frisst, reibt sich der Schiebesitz auf. Einkleben ist dann auch nicht richtig, aber der beste Kleber für sowas ist Kettenspray. Das schmiert, klebt und dichtet auch Sitze, wo das Spiel zu groß geworden ist. Gibt nach wenn es heiß wird und erkaltet dann wieder. Gibt´s im Baumarkt, Zweiradabteilung. Nigrin und Castrol.

Olaf

Di 6. Dez 2011, 12:34

Moin,
ja, 180° steht druff. Wie erkenne ich denn, ob mein Anmacher ein Schiebelager hat?

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Das axiale Spiel lässt sich im verschraubten Zustand wegen des Getriebes ja nicht messen. Es wird durch mehrere Scheiben an den beiden Lagerseiten begrenzt, und ich habe die so wieder rein gesteckt, wie sie waren.

Och mönsch, diese Elektromotorenrätsel immer. Ich will einen Einzylinder-Ein-Pe-Es-Starter mit Seilzug.

Di 6. Dez 2011, 13:11

Eddie hat geschrieben:Moin,
ja, 180° steht druff. Wie erkenne ich denn, ob mein Anmacher ein Schiebelager hat?

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Das axiale Spiel lässt sich im verschraubten Zustand wegen des Getriebes ja nicht messen. Es wird durch mehrere Scheiben an den beiden Lagerseiten begrenzt, und ich habe die so wieder rein gesteckt, wie sie waren.

Och mönsch, diese Elektromotorenrätsel immer. Ich will einen Einzylinder-Ein-Pe-Es-Starter mit Seilzug.


Wenn es ein Kugellager ist, lässt es sich in der Buchse des Gehäuses mit leichtem Druck hin und herschieben. Dabei muss sich das Lager leichter drehen als verschieben lassen. Meist ist zu dem Zweck eine Wellenfeder auf das Lager gelegt.
Ein Gleitlager hat zugleich auch immer einen Schiebesitz. Bei der Montage wird durch Beliagscheiben auf der ein oder anderen Seite fest gelegt, wie groß das Axialspiel ist.


Olaf

Di 6. Dez 2011, 19:40

Okay, dann bin ich ja beruhigt. Mein Anwerfer hat Gleitlager und die spielbegrenzenden Scheiben sind alle drin. Dass das eine vergleichsweise billige Lösung ist, nervt mich nicht, denn mein wohlerzogenes Motörchen springt immer nach nicht mal einer halben Sekunde an.

Trotzdem geht mir jetzt der Seilzugstarter nicht mehr aus dem Sinn. Wär doch mal eine schöne Bastelei. Mit Druckluft wie beim Schiffsdiesel wär auch eine Möglichkeit.

Di 6. Dez 2011, 20:02

Eddie hat geschrieben:Okay, dann bin ich ja beruhigt. Mein Anwerfer hat Gleitlager und die spielbegrenzenden Scheiben sind alle drin. Dass das eine vergleichsweise billige Lösung ist, nervt mich nicht, denn mein wohlerzogenes Motörchen springt immer nach nicht mal einer halben Sekunde an.

Trotzdem geht mir jetzt der Seilzugstarter nicht mehr aus dem Sinn. Wär doch mal eine schöne Bastelei. Mit Druckluft wie beim Schiffsdiesel wär auch eine Möglichkeit.


Hat es schon gegeben, auch beim Mopped. Beim Abschalten wird ein kleiner Kessel aufgepumpt. Vom Kolben des Motors direkt.

Sa 25. Aug 2012, 07:58

wer das gleiche Problem hat demontiert den Stirndeckel und das Planetengetriebe( muss rausgepresst werden). So kommt man an den Simmerring des Stirnritzels, tauscht diesen aus und hat Ruhe. Als andere sind brotlose Künste.

Mo 27. Aug 2012, 13:15

Hallo

@ Klimawandler, deine Art, zu schreiben, deutet darauf hin, dass du sehr davon überzeugt bist, dass dein Weg der einzig richtige ist. In diesem Fall dürfte dir aber entgangen sein, dass der Austritt von Schmiermittel auf der anderen, der Elektromotorseite stattfand. Wie du oben sehen konntest, hatte ich die beiden Teile, die du meinst, zum Reinigen auseinander. Ich habe sie aber wieder zusammengebaut, ohne Austausch des Simmerrings, weil der nicht das Problem war. Inzwischen hat mir meine brotlose Kunst zu weiteren störungsfreien 10000 km verholfen. Brotlos trifft´s aber tatsächlich, denn zum Broterwerb dient mir Anderes.

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