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BeitragVerfasst: Sa 16. Apr 2016, 16:09 
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Crazy Cow hat geschrieben:
These: In Panik reagiert der Mensch reflexgesteuert. Die Reflexe können vom Hirn ausgehen oder von den Nerven.
Willst du schwimmend einen kurz vor dem Ertrinken stehenden retten, dann würgt dich der Unwissende. Der Kluge würgt dich auch.
Ich habe kluge Menschen in Panik erlebt und auch selbst voll in die Eisen gegriffen, als mir einer vor die Nase gefahren ist.
Olaf

Es hat ja auch nichts mit der Klugheit zu tun. Mal so gesagt, ein Strassenköter wird nicht so schnell überfahren als ein Schoßhündchen. Das hat einfach damit zu tun wie die Instinkte trainiert sind. Denn der Reflex ist instinktives oder intuitives Handeln. Google wir nun für kurze Zeit ausgelastet. Die Gelehrten sind sich nicht wirklich Einig wie diese Handlungsweisen traininiert werden können. Übung ist eine Sache. Der Übende reagiert aber bewusst und trainiert anders zu handeln. Vor allem auf eine Situation die ihn in Zukunt nicht überraschen wird. Der Reflex kommt aus einem anderen Speicher und ist auch mit Gefühlen verbunden. Ich fühle dass ich wegrutsche ich sehe dass es zum Aufprall kommt, ich höre die Dose neben mir. Eine Möglichkeit ist, eine bereits beherrschende Technik unter Stress zu üben. Oder eine beherrschende Technik auszuführen und dabei zu reden etc. Es kommt der Situation lediglich näher nicht aber tatsächlich nah genug. Erst die Übung und die damit verbundenen auch falschen Reaktionen bringen allmählich auch ein Geühl und prägt die Erinnerung. Je mehr Sinne beteiligt waren um so präziser wird die Reaktion sein. Unser Hirn ist so beschaffen, dass es ständig versucht ein Bild von einer Situation zu schaffen. Fehlen Informationen, so werden diese Eingebildet um das Bild zu vervollständigen. Besonders in Paniksituationen. Fazit: Man kann nur vorsichtig sein, weil man nicht alles schreckliche verhindern kann. Und alles Gerede hilft nichts. Da übst Du wie ein Wahnsinniger und dann platzt Dir auf AB ein Reifen oder es fliegt Dir ein Fahrrad vor dem Schädel, das ein Dosenfahrer nicht richtig montiert hat. (Ist auch schon vorgekommen) oder oder oder.

Gruß Rainer

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Verfasst: Sa 16. Apr 2016, 16:09 


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BeitragVerfasst: Sa 16. Apr 2016, 20:00 
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Ich drücke das mal überspitzt aus, Rainer.

Ich habe während meiner Arbeit etliche Azubis gehabt und hab am liebsten die von der Volksschule genommen. Denen hast du was vor gemacht und erklärt: so geht das.
Dann haben die gesagt. "Ja Meistä!"

Ich hatte auch etliche Praktikanten aus dem Studium. Denen hast du was vorgemacht und dann erklärt: So geht das.
Dann haben die gesagt: "Wieso?"

Die eine Lehre angenommen haben, hatten es schneller drauf. Und ihre Fragen beantworteten sich während des Übens von allein.

Kurzum, der Klügere hinterfragt mehr, gibt sich Mühe, alles zu verstehen und sich die Dinge bewusst zu machen. Wenn es darauf ankommt, ist aber nur eine ganz winzig kleine Leistung zu erbringen. Da hilft es gar nichts, sich vorher alles bewusst gemacht zu haben, da helfen die besseren Reflexe und das bessere Training.

Musst mal nem Hund nen Keks auf die Nase legen. Dann übt der. Von ganz allein.

:)

Olaf

PS: es gibt keine Anleitung zum Motorradfahren, es gibt nur Bücher dazu. Das ist eine Arschgeschichte und der kann nicht lesen.

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BeitragVerfasst: Sa 16. Apr 2016, 21:31 
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Ich ahne zu Wissen was Du meinst. Ein Kunde von uns sagte mir, die Auszubildenen sind so mit theoretischem Wissen so zugepackt, dass sie in der Praxis nicht zu gebrauchen sind. Er wünschte sich, dass mehr Praxis geübt wird, damit die Theorie verstanden werden kann. Beispiel: Wer schon mal ein Werkstück gefeilt hat, versteht schneller den Unterschied zwischen schneidende und schabende Wirkung. Nicht anders ist es mit dem Motorradahren. Ich sagte ja wir können alles weg diskutieren und glauben es verstanden zu haben. Ohne Praxis geht es nicht. Es ist immer so. Wo ein Wille ist, da ist ein Gebüsch. Wer etwas erlernen möchte, der macht es einfach. Wer einach macht, der lernt. Ganz von selbst. Und wenn wir darüber reden, können wir das erlernte verfeinern.
Gruß Rainer

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es ist gut dass es noch nicht fertig ist.


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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 06:48 
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ixdry hat geschrieben:
OK ,,, Wie bremst ihr eure XJ 600 s ohne euch zu überschlagen oder wegzurutschen.


Als Ende der 60er die Honda 750-four herauskam, war dies nicht nur das erste Serienmotorrad mit 4 Zylinder Reihenmotor, sondern um die hieraus resultierende ungezügelte Leistung von 67 PS zu bändigen, wurde ausserdem eine hydraulische Scheibenbremse am Vorderrad eingebaut. Mit einem Preis von unter 7000 Mark lag dieser 4-in-4-Bolide ja auch für manche "Normalverdiener" durchaus im Bereich des Erschwinglichen - zumal die Finanzierung mittels Ratenkreditverträgen für Kaufentschlossene zusätzliche Möglichkeiten bot.

Bekannt geworden ist damals der Fahrbericht von Ernst *Klacks* Leverkus, erschienen in "Das MOTORRAD", Ausgabe 5, vom 8. März 1969 der ein Vorabexemplar in der Gegend von Offenbach getestet hatte. Die grenzenlose Leistung des Vierzylinders in Verbindung mit der bei Motorrädern ebenfalls noch neuartigen Scheibenbremse ließen ihn zu dem Urteil kommen, das so ein Gefährt nahezu unbeherschbar wäre, was besonders die unkalkulierbare Gefahr durch diese brachial zupackende Vorderradbremse beträfe.

Ich selber fahre nun schon über ein Dutzend Jahre XJ, die auch als 750er schon deutlich mehr Motorleistung hatte als die legendäre MV Agusta 750S. Meine Maschinen hatten sogar immer drei Scheibenbremsen. Einmal im Jahr gucke ich standardmäßig Bremsflüssigkeit und Bremsbeläge nach. Und sonst fahre ich die eigentlich jeden Tag zur Arbeit und bin mit dem Motorrad völlig entspannt - obwohl sie als 900er noch mal 30 PS mehr hat als die alte 750er Honda :D

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Da es sich um eine private Meinungsäußerung handelt, ist jedweder Garantie oder weitere Gewährleistung ausgeschlossen ;-)

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 Betreff des Beitrags: Re: Bremstechnik
BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 08:23 
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ixdry hat geschrieben:

OK ,,, Wie bremst ihr eure XJ 600 s ohne euch zu überschlagen oder wegzurutschen.


Nach 42 Jahren auf etlichen Moppeds ............ isch wees ett nisch!

Hat irgendwie immer geklappt.

Wenn ich anfange darüber nachzudenken, lege ich mich wahrscheinlich auf die Fresse. ;)

Ich bin früher regelmäßig mit der Renn-Dose und in der Jetztzeit auch ab und zu mit einem F2 Renn-Gespann unterwegs.

Das muss einfach "sitzen", das Bremsen!

Und das geht nur mit Übung!

Zum Nachdenken ist keine Zeit!

Soll ich mir ne Zeichnung machen und mit nem Taschenrechner den Bremsweg berechnen?

Mit 250 - 300 im Kneeler Gespann auf eine Kurve zubrettern, dann vor der Kurve VOLL ABER MIT GEFÜHL den Anker werfen, da hast Du keine Zeit zum Denken!

Abber geil isset :twisted:

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Gruß
Hermann


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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 09:52 
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Das ist so ähnlich wie mit dem "schalten".

Wenn gerade Führerschein machst, oder in späteren Jahren einmal auf einem Motorrad sitzt was *rechts* und/ oder *andersherum* geschaltet wird, musst du auch erstmal ständig darüber nachdenken. Irgendwann machst du solche Sachen dann ganz intuitiv "aus dem Gefühl heraus" richtig.

Oder Umstieg auf *Linksverkehr*. Warum gibt es in England so viele Motorradunfälle ? Na ist doch klar - die fahren alle auf der falschen Seite ! :D

*Duckundwech* :D

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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 13:19 
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ixdry hat geschrieben:
...Frage : Richtig Bremsen ohne ABS ?...
Von deiner Frage angeregt, war ich heute früh mal wieder auf meinem Bremsübungsparkplatz. Der gehört einem Einkaufszentrum, ist folglich Sonntags leer, nur bei gutem Wetter fahren ein paar Modellautos rum. Ich gehe aber gern bei weniger gutem Wetter hin, bremsen üben. Trocken ist ja weniger schwierig. Heute war es optimal, der Regen hatte gerade aufgehört, also nasser, am Rand teils dreckiger Asphalt. Ich fahre dann meist Kreise, mit unterschiedlichem Durchmesser und wechselnder Geschwindigkeit, mal links, mal rechtsrum. Der Platz lässt 100 km/h zu. Um meine Reaktion zu trainieren, bremse ich, sobald ein Vogel in mein Blickfeld kommt. Davon gibt´s da genug. Bremsen mit Vorbereitung, wie an einer roten Ampel, muss ich ja nicht üben. Es geht mir um die vieldiskutierte Schreckbremsung und das richtige Gefühl dabei, passend zum Untergrund. Früher habe ich das nur geradeaus geübt, und nur wenn was an der Bremse geändert wurde. Heute regelmäßig alle 2 bis 4 Wochen und mit Kurven bringt´s aber weitaus mehr.

Was es bringt? Zunächst die Erkenntnis, du kannst wesentlich heftiger bremsen, als du dir ungeübt vorgestellt hast. Geradeaus macht kurzes Blockieren gar nichts. Selbst in schwacher Schräglage liegst du dann nicht automatisch auf der Nase. Auch bei Nässe geht viel mehr als viele denken. Langsam herantasten, und sobald sich das Gefühl entwickelt hat, merkst du am Schräglaufwinkel, dass du der Grenze nah kommst.

Hinten bremse ich übrigens bei den Übungen nie, weil das den Bremsweg nicht verkürzt, es birgt nur das Risiko quer zu kommen. Hinten bremsen ist beim mäßigen bremsen sinnvoll, nicht, wenn es um jeden Meter geht, und die Richtung wichtig ist. Bei mir jedenfalls. Dazu gibt es auch andere Meinungen, hab ich auch mal probiert, aber irgendwie schaffe ich das mit meinen Fähigkeiten nicht. Dann lass´ ich es lieber.

Voraussetzung für das alles ist natürlich, dass die Bremse topfit ist. Bei alten, besonders bei gerade gekauften Motorrädern keine Selbstverständlichkeit. Wer lange nicht in die Bremssättel und Bremspumpen reingeschaut hat, da drin für neuwertige Zustände gesorgt hat, kann nicht sicher sein, dass die Bremse alles gibt, wozu sie fähig ist. Normal werden ja immer nur Beläge und Flüssigkeit erneuert, das reicht aber nicht. Auch ausgeleierte, ungeschmierte Bremshebel wirken sich auf das Gefühl aus.

Das häufige Üben bringt die im Notfall erforderliche "Automatik", wie hier schon viele geschrieben haben. Besonders bei meinem vielen Stadtverkehr hat mir das schon etliche Situationen gerettet, die sonst böse hätten enden können. Daraus ziehe ich die Motivation, immer wieder zu üben.

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Gruß. Eddie,
-
un Agathe nickt mi´m Kopp.


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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 14:32 
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Tja,

ich bin das krasse Gegenteil: Der notorische *Hinterradbremser*. Vorne bremse ich natürlich ebenfalls - keine Frage :D

Auch wenn die hinteren Bremsbeläge nur knapp an der Bemsscheibe anliegen: Ich habe dadurch das Gefühl, das die Fuhre, z.B. beim Bremsen in Kurven, wesentlich stabiler in der Spur liegt. Und wenn der Fuß eh schon auf dem Bremspedal ist und die hinteren Beläge an der Schleifgrenze, ist man natürlich auch sofort bremsbereit und spart wertvolle Sekundenbruchteile. Leute, die in Kurven hinter mir fahren, treibt dies ständig aufleuchtende Bremslicht in den Wahnsinn. Meine Bremsbeläge halten trotzdem recht lange :D

Ein merkwürdiges Phänomen habe ich aber trotzdem hin und wieder: Bei "Gefahrbremsungen", also wenn es wirklich *Knall auf Fall* geht, habe ich immer wieder das Gefühl, das sich mein Hinterrad leicht verkantet. Bei Kardanmaschinen ist sowas ja eigentlich technisch völlig unmöglich. Aber trotzdem ist es bei Vollbremsung am Hinterrad so, also wenn sich das Rad um einige wenige Grad um eine senkrechte Achse quer zu Fahrtrichtung verdreht und die Maschine macht hinten dann auch einen kleinen Satz zur Seite. Im Fall des Falles natürlich sehr unangenehm weil man plötzlich zwei Probleme hat statt einem. Aber bisher immer souverän abgefangen.

Trotzdem gibt mir das echte Rätsel auf, denn ich komme absolut nicht drauf, was die Ursache sein könnte.
Technisch - wie gesagt - kann das eigentlich gar nicht sein.
Oder ?

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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 14:54 
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Zitat:
Aber trotzdem ist es bei Vollbremsung am Hinterrad so, also wenn sich das Rad um einige wenige Grad um eine senkrechte Achse quer zu Fahrtrichtung verdreht und die Maschine macht hinten dann auch einen kleinen Satz zur Seite.

Meine Glaskugel sagt:
Eine kurze Haftreibungsüberschreitung beim Lastwechsel.

Ein gefährliches und dabei vermeidbares Übel.

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Zuletzt geändert von ExUserCaesar am So 17. Apr 2016, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 15:25 
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Ja so hat jeder seine eigene Glaskugel :)

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Tscharlie hat geschrieben:
Ja so hat jeder seine eigene Glaskugel :)


Was sagt denn deine dazu?

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Gruß
uli


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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 15:41 
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Jo, dazu hatte ich neulich eine private Anfrage und vertrete da einen ganz eigenen Standpunkt. Der hintere Bremsanker der XJ und der XV sind an der Schwinge fest.
Ist die Bremse hinten giftig, wird kurzzeitig durch die Vorwärtsdrehung des Rades die Schwinge und damit das Rad angehoben, die Haftreibung geht in Gleitreibung über. Da das aber im ersten Moment von einer Stoßkraft ausgeht, ist das aber bald vorbei.

Nun hatte ich die Anfrage, ob man nicht wie (ein Umbausatz für) Ducati den Bremsanker am Fahrgestell festmachen sollte in der Weise, dass nicht die Schwinge aufwärts dreht sondern abwärts, also das Hinterrad beim Bremsen belastet.

Ich bin der Meinung, dass nicht. Ich glaube, dass andere die seit 60 oder 100 Jahren Motorräder bauen auch nicht blöd sind und diesen Aspekt sicher schon beleuchtet haben.
Ist der Bremsanker hinten am Fahrgestell fest und die Schwinge belastet das Hinterrad mit einer Stoßkraft, wird quasi ein Abflug eingeleitet in dem Moment wo der Fahrer gleichzeitig die Vorderradbremse benutzt. Ein zweites Nickmoment beim Bremsen quasi forciert ein Überschlagmoment.
Bei gereiften Fahrern, die schwer in ihrem Sattel lasten :) oder beim Soziusbetrieb bewirkt die jetzige Yamaha Konstruktion praktisch eine Reduktion des Nickmomentes durch die Vorderradbremse, wenn bei einer Normalbremsung beide Bremsen gleichzeitig benutzt werden.

Du machst das schon richtig, Norbert.

Bei erscheinen der TDM 850 maulte "Das Motorrad" an den Bremsen herum. Yamaha entgegnete dazu, das sei absichtlich so, um Überbremsen zu vermeiden. Das musst du mal einem erzählen, der gerade alles auf Stahlflex umgerüstet hat.

Es bleibt dabei: es ist nicht so einfach eine Bremse zu dosieren, die bei 30 bar schon die volle Leistung hat, wenn man als Grobmotoriker oder im Affekt das System erst einmal auf 100 bar hochjagt.

Norbert, du solltest unbedingt darauf achten, dass du bei der XV und der XJ Original Yamaha Bremsbeläge für hinten verwendest. Sie sehen genau so aus wie die vorderen der XJ sind aber farblich anders codiert (blau) und haben feinere Späne. Die Diskussion um organische und gesinterte Beläge ist relativ überflüssig. Organische Beläge neigen aufgrund des Bindemittels schneller zum Verglasen, aber auch die können aus groben Spänen bestehen, die tüchtig zupacken und der Scheibe zusetzen. Yamaha (Sumitumo) vorn und EBC zum Beispiel.

Grüße, Olaf

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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 15:45 
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Meine sagt, bremse hinten immer mit, wer weiß wann man das brauchen kann. Vielleicht sind es mit hinten Bremsen die 5 cm die entscheiden.
Oder vielleicht ist auch die, dann bewußte, Vollbremsung hinten in der Kurve, der letzte Ausweg um von der Straße weg zu kommen und nicht unter den Trecker zu kommen, ich muss nur durchdrücken, ihr müßt erst die Bremse finden.

Ich brauche die hintere Bremse aber immer wenn ich sehr zügig kleine Straßen am liebsten Pässe fahre, damit stabilisiere ich das Moped, in jeder Lage, auch in jeder Schräglage. Da ist halt Gefühl gefragt, das übe ich immerzu.

Ich fahre ja immer andere Motorräder, mein "Gefühl" ist also geprägt auf das eigene Erleben, nicht primär wie sich ein bestimmtes Motorrad verhält.

So kann ich auf Holzreifen mit der SR doch noch schnell fahren und am nächsten Tag die FZ fliegen lassen. So mancher der mir sein Motorrad anvertraut hat, war überrascht wie schnell ich das Potential seiner Maschine begriffen habe. Das endet bei mir aber bei so 150 PS, darüber habe ich keine Erfahrung und mit fast 60 auch keine Lust mehr das zu trainieren.

Tscharlie

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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 16:07 
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combie hat geschrieben:
Zitat:
Aber trotzdem ist es bei Vollbremsung am Hinterrad so, also wenn sich das Rad um einige wenige Grad um eine senkrechte Achse quer zu Fahrtrichtung verdreht und die Maschine macht hinten dann auch einen kleinen Satz zur Seite.

Meine Glaskugel sagt:
Eine kurze Haftreibungsüberschreitung beim Lastwechsel.

Ein gefährliches und dabei vermeidbares Übel.


Dieser Effekt tritt übrigens beim Bremsen mit beiden Bremsen nicht auf, wenn man zuerst die Hinterradbremse betätigt. (und die richtigen Beläge drauf hat).
Er tritt natürlich auch nicht auf, wenn man die H-Bremse gar nicht betätigt.
Man kann aber in der Kurve mit der Hinterradbremse lenken, wie auch mit dem Gasgriff. Während beim alleinigen Bremsen mit dem Vorderrad, das Mopped je nach Reifen zum sich Aufrichten neigt also geradeaus lenkt. (Nachlaufbedingt)

Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung.

Olaf

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BeitragVerfasst: So 17. Apr 2016, 16:18 
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Crazy Cow hat geschrieben:
...Es gibt keine allgemeingültige Empfehlung. [Olaf


Da kann ich nur zustimmen, die XS 1100 mit Stahlfelx hinten war praktisch nur zu zweit, möglichst mit Gepäck, dazu zu bringen nicht sofort zu blockieren, ich hatte schon überlegt die Stahlflex auszubauen, um überhaupt eine Dosierung zu ermöglichen. Aber dann wollte sie jemand haben und dann war das nicht mehr nötig. Bei der SR 500 kann man hinten sehr viel mitbremsen, die stellt sich nicht sehr auf, bei der XJ 650 ist das begrenzt die hebt schon mal das Hinterbein. Auch da ist die FZ 750 einen Deut besser.

Tscharlie

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