Isch wäset nisch.
Es gibt ja jedes Jahr was neues und die Kernaussagen oder -Erfahrungen, gekoppelt an Begriffe wie "gesintert", "organisch", "Stahlscheibe", "Guss-Scheibe" oder "Edelstahlscheibe" reichen vlt. mangels der Ausführlichkeit der Aufbaubeschreibung oder neuer Fertigungsverfahren nicht aus, um Bremsbeläge allein zu kategorisieren.
In einfachem deutsch: es gibt imho zu viele versch. Einflüsse um "Gut" oder "schlecht" an einem Bremsbelag fest zu machen.
Zunächst mal verwendet Yamaha von Hause aus "Inox" Stahlscheiben. Das Material wird oft als Edelstahl bezeichnet hat aber nur einen besonders niedrigen Kohleanteil und rostet kaum. Es ist rel. Abriebfest, will sagen Alle Beläge verschleissen schneller als die Scheibe, das ist bei Guss-Scheiben nicht unbedingt so, aber alle Scheiben verschleissen eben, das liegt in der Natur der Dinge wenn Reibung auftritt. Mann kann mit der Auswahl der Beläge die Gewichtung bestimmen, wie stark prozentual der Abrieb am Belag und der an der Scheibe ist.
Am krassesten ist imho die Paarung Guss und Sinterbelag.
Wenn man Wiki Glauben schenkt, geht es beim Sintern aber nicht einfach um die Bindung des Reibmaterials, sondern schlicht um die Grundplatte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bremsbelag
http://de.wikipedia.org/wiki/Sintermetall
Ich gehe aber davon aus, dass bei einer gesinterten Grundplatte Reibstoffe mit hohem Metallanteil mit der Grundplatte verbacken werden können während bei organischen Belägen nahezu metallfreie Mixturen mit der Platte verklebt werden.
Worauf ich hinaus will: Es scheint noch ein Zwischending zu geben.
Die meisten wissen, dass bei der großen XJ hinten und vorne Beläge gleicher Dimension verbaut werden, aber unterschiedliche Bestellnummern haben.
Die hinteren haben bewusst einen geringeren Reibwert, ist bei Rollern auch so.
Während bei Rollerchen die hinteren Beläge auch für den Laien als organisch erkennbar sind, (besonders feinkörniger Belag ohne metall. Glitzern, fast keine Lunker) haben die hinteren Yam Beläge durchaus gut sichtbare Metallanteile und die Beläge quietschen sogar. Was lernt uns das?
Ich gehe davon aus, dass die Reibeigenschaften eines Belages vor allem aus dem Anteil an Metallspänen erzielt werden. Es scheint dabei sowohl welche zu geben die gesintert werden als auch solche die chem. gebunden (verklebt) werden. Die "EBC" Produkte haben imho solch einen Aufbau. Nirgends einen Hinweis auf Sinterverfahren, billig im Preis. Metallischer Belag auf gestanzter Grundplatte.
Ich fände es jetzt auch wichtiger, Ausschlüsse bestimmter Beläge gegenüber bestimmten Scheiben zu kennen. Ich will das ja nicht herabwürdigen, aber wir können hier im.E. nur "gefühlte" Reibwerte und Verzögerungen beschreiben, vor allem wenn gleichzeitig neue Scheiben oder Bremsleitungen draufkommen, oder gar die Sättel überholt werden.
Mal beim Händler fragen nach "Low metallic" oder "Semi-metallic". Ob der sowas weiß? Ob die Hersteller darüber Auskunft geben?
Olaf
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