Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was ich davon halten soll. Das liegt aber daran, dass ich bewusst auch ein Leben außerhalb der Motorradfahrerei habe und außerhalb der Stadt wohne. Ich käme eigentlich nicht auf die Idee, mit dem Mopped in die Stadt zu fahren, auch mit dem Auto nicht.
Als erstes ist mir bei der Meldung der Name "Paris" auf gefallen und wer Paris kennt, weiß, dass Moppeds da einen ganz anderen Stellenwert haben. Es ist für mich nachvollziehbar, dass Stadtväter angesichts der geringen Erfolge ihrer Maßnahmen gegenüber den EU Feinstaubvorgaben das Verlangen entwickeln, nach zu bessern und alles heran zu kriegen. In D sind es Köln und Stuttgart, die entsetzt fest gestellt haben, dass sie trotz der Umweltplaketten im Dreck ersticken. Und es sind ja nicht nur die angestrebten Werte. In London wurde zum Beispiel bereits Anfang der 1960er Jahre der "Hausbrand" verboten, weil die Smogbelastung den Menschen nicht mehr zumutbar war. Seitdem wird fern- und elektrisch geheizt.
Ein großes Problem ausserhalb der messbaren Emissionen ist eine Einsicht, die man in Los Angelos in den 1970er hatte. Es gibt Abgase die man sieht und andere, die man nicht sieht oder riecht. Da ist es durchaus nachvollziehbar, dass Laien (Kommunalpolitiker) auf die Idee kommen, sich auch an die sicht- und riechbaren Stinker zu wenden. Für LA wurde auch zwischendrin einmal erwogen, ab einem Jahr X nur noch Null-Emissionsfahrzeuge zu zu lassen.
Freunde, das Problem ist, dass nicht die Vergangenheit schnell verstrichen ist und das Alter unserer Mopeds uns einholt, sondern die Zukunft ist es, die schneller naht, als es sich die Weisen haben erträumen lassen. Wir haben die atmosphärischen Verschmutzungsgrade, Rohstoffknappheit und die Erderwärmung mit allen Konsequenzen erreicht, die einmal für das Jahr 2025 vorausgesagt waren.
Es ist an uns allen, unseren Teil zu tun, wenigstens was die Einsicht betrifft. Es sind nicht nur die anderen und die da oben, die Fehler machen.
Ich räume aber gerne ein, dass alle Lenkungsmaßnahmen, die hätten hilfreich sein können bisher von Politikern getroffen wurden. Und sie haben dabei unter Beweis gestellt, dass sie das nicht können. Vielleicht sind sie zu dumm dafür, oder sie haben ganz einfach andere, persönliche oder monetäre Prioritäten.
Ein weiteres Problem ist, aber das ist für lokale Entscheidungen nicht relevant, dass China und die Schwellenländer das Recht für sich in Anspruch nehmen, die gleichen Fehler zugunsten des Wachstums machen zu dürfen, wie wir in den letzten 150 Jahren und sie haben dies auch schon lautstark verkündet. Das heisst, für den Planeten ist es vollkommen unerheblich, ob in Köln oder Stuttgart Moppeds fahren dürfen, die älter als 15 Jahre sind.
Für mich persönlich ist das aber nicht die ausschlaggebende Einstellung zum Umgang mit der Zukunft und alter Technik. Technisch fände ich die Weiter-Entwicklung eines Null-Emission-Motorrades sehr reizvoll. Und: wenn man etwas verändern will, ist eine Petition vlt. nicht das ausreichende Mittel, ich habe aber auch noch keine Schritte unternommen, in ein Parlament zu gehen. Dazu müsste man ja ein Parteibuch haben.
Viel Grüße,
Olaf
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wi müssen all tau Moder warn, tau Moder ... tau Moder ...!