combie hat geschrieben:
Zitat:
Wir haben aber nicht bedacht, dass nach 80tkm Zyl. 3 durchaus eine geringere Pumpleistung haben kann als die anderen Zylinder. Mitunter liefert ein Kompressionstest dafür einen Indiz.
Einen Motorschaden mit einer Vergasereinstellung kompensieren zu wollen ist meines Erachtens nach ein Irrweg.
Wo sollen die Unterscheide auf deinem 3ten Zylinder her kommen?
Ventile undicht?
Kolbenringe?
Bohrung und Hub, ändern sich ja nicht....
Sagen wir mal Kolbenringe..... (alles andere wäre Fatal)
Erhöhter Verschleiß... (warum auch immer)
Das heißt doch, dass das Gas am Kolben vorbei flitzt....
?? oder ??
Je höher der Druck, desto mehr flitzt vorbei!
Je geringer der Druck, desto besser dichtet das Öl.
Nee...
Der Kolbenringverschleiß hat herzlich wenig mit dem Drosselklappenspalt zu tun.
Deine Betrachtung bezieht sich auf gleiche Saugleistung und unterschiedliche Kompression. Unterschiedliche Saugleistung kann z.B. von tonnischem Zylinderverschleiß herrühren. In der Mitte des Hubes ist das Kolbenringstoßspiel dabei größer.
Viel interessanter als das synchronisieren der Drosselklappen mit deiner Eieruhr scheint mir doch der Versuch, bei einem alten Motor die Ansaugstutzen mit Korken zu verstopfen und dann bei geringer Drehzahl die Saugleistung der Zylinder zu vergleichen und ein zweites Mal bei mittlerer Drehzahl, sagen wir 4500 1/min.
Musst deiner Eieruhr aber vorher sagen, dass es eng wird.
Ich schreibe diese Dinge nicht, um Recht zu haben, aber möglicherweise zeigen sie den Lesern, dass es ebenso viele und gute Gründe gibt, bei einem alten Motor auf die starre, technokratische Vorgehensweise zu verzichten. Man hört ganz gut, ob eine Motor läuft wie ein Sack Nüsse. Stoisches Anwenden von Messtechniken beseitigt imho nicht die Ursachen, geht nicht einmal auf sie ein.
Ich hatte an anderer Stelle imho einmal das Synchronisieren der Drosselklappen nach gehör Beschrieben, es ist recht einfach und auch für den Laien leicht zu pratkizieren.
Ich wiederhole das gern noch einmal auf Wunsch, stelle mich auch gern bei einem der nächsten Treffen dem Wettbewerb mit deiner Eieruhr. Ich glaube, dass beim Synchronisieren nach Gehör der besagte dritte Zylinder noch mehr Druck an der Eieruhr anzeigt, der Motor aber runder läuft und absolut gleichförmig Gas annimmt.
Das habe ich aber noch nicht nach gewiesen. Es gab bisher auch keinen Grund dafür.
Kaltstart: es ist jetzt neune Jahre her, dass ich die Hitachis zerlegt hatte, ich kann mich also irren bei meinen Ausführungen. Gleichdruckvergaser haben drei Druckzonen:
- das Mischrohr
- das Innere des Schieberkolbens
- der oft übersehene Raum
unter dem Schieberkolben.
(edit: Muss heissen: neben dem Schieberkolben, unter der Membran)
Die Kaltstartdüsen regeln imho auschließlich den Sog an diesem dritten Raum. Ist der Choke betätigt, wird die Belüftung des Raumes unterbunden und Luft aus der Kammer abgesaugt. Das führt dazu, dass bei sinkendem Druck im Mischrohr der Schieber nicht mehr hebt. Sämtlicher Sog im Mischrohr geht jetzt auf die Hauptdüse, weil die Luftzufuhr und damit der Druckausgleich aus dem LuFi stark reduziert wird.
Undichtheiten an der Chokewelle wirken sich also vorrangig auf das Kaltstartverhalten aus, nicht auf die Normalfahrt, da hierbei ohnehin Druckausgleich in der 3. Kammer herrscht.
Gruß, Olaf
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wi müssen all tau Moder warn, tau Moder ... tau Moder ...!