Aktuelle Zeit: Mo 3. Jun 2024, 08:50

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 160 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6 ... 11  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 01:24 
Offline
Techniker
Techniker
Benutzeravatar

Registriert: Di 17. Feb 2009, 19:11
Beiträge: 1289
Wohnort: Mannheim
N`abend.
Am theoretisieren über Vergaser möchte ich mich nicht beteiligen. Das überlasse ich immer und gerne den Jungs, die im Hintergrund meiner Bude meinen Kaffee trinken, während ich an der Werkbank ihre Gaser flottmache. Die Methode völlig zerlegen, Gehäuse und Mechanik reinigen, neue Ventile, Düsen und Dichtungen einzubauen hat sich bewährt. Ist zwar mit Niveau einstellen und Drosselklappen auf Gleichstand bringen eine zeitraubende Fleißarbeit, lohnt sich aber. Danach ist mit Druck-Synchronisieren meistens keine weitere Verbesserung erzielbar. Nur die neueren (ab ´89) bekommen einen Abgastest, die älteren gehen ohne, nur nach Gehör und Gefühl. So heftige Verschmutzungen, dass sie nur mit Ultraschall rausgehen, gibt es selten. Zur Sicherheit ist die Methode aber nicht schlecht, nur für die Gehäuse und nur, sofern sie richtig gemacht wird.

@ Rainer, das volle Programm empfehle ich dir für dein Gerät. Vor allem, weil nicht bekannt ist, wann dort mal gepflegt wurde. Schwimmerventile und Nadelventile verschleissen. Einmal gemacht, hält es Jahre.

_________________
Gruß. Eddie,
-
un Agathe nickt mi´m Kopp.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
Verfasst: So 13. Sep 2015, 01:24 


Nach oben
  
 
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 08:50 
Offline
Techniker
Techniker

Registriert: Di 7. Apr 2015, 14:11
Beiträge: 1292
Wohnort: Rosendahl
Ich unterhalte mich gerne über Technik.
Habe da einiges an Erfahrung, muss aber auch noch viel lernen.

Zitat:
Ihn zu verstopfen und die Vergaser mit dem Manometer mechanisch zu synchronisieren ist ein Widerspruch in sich.

Pure Energieverschwendung, darauf sachlich eingehen zu wollen.
Eins vielleicht: Das steht im eklatanten Widerspruch zur Yamaha Wartungsanleitung.



Ich bin hier auch aus dem Rennen...
(keine Lust auf Grabenkämpfe)

_________________
Gruß
uli


Zuletzt geändert von ExUserCaesar am So 13. Sep 2015, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 09:11 
Offline
Techniker
Techniker
Benutzeravatar

Registriert: Mo 6. Okt 2014, 17:02
Beiträge: 3196
Wohnort: Oer-Erkenschwick
Olaf, ich habe es verstanden. Bin Satz für Satz durchgegengen und habe an der Zeichnung Deine Äußerungen nachverfolgt und bin zu folgenden Schluss gekommen.
1. Aufmachen und zerlegen, braucht keine Äußerung.
2. Reinigen, Ulatraschall mache ich nicht. Ich glaube auch hier wird zu viel Hype daraus gemacht. Die Chemie und Druckluft soll mir bei den empfindlichen Kanälen helfen. Der Rest mit Chemie und Pinsel. Welche Flüssigkeit dürfte ich wohl nehmen?
3. Nadelventil und Dichtungen ersetzen. Niveau des Schwimmerstandes einstellen. Sind klar und brauchen nicht diskutiert zu werden.
4. Drosselklappengrundstellung. Kontrollieren evtl. einstellen, Daten dazu muss ich mal schauen. Denke es geht nach, Drosselklappe mit der Einstellschraube schließen und dann eine gewisse Umdrehung zurück um sie einen Spalt zu öffnen.
5. Den Kram wieder zurück an die Maschine und Vergaser volllaufen lassen. Oh da fällt mir ein. Der ist ja gerade so sauber. Ist es Ratsam in Zukunft gefilterten Spritt zuzuführen?
6. Gemisch. Es gibt die Grundeinstellung die ich ja oben schon vorgenommen habe. Wenn die Maschine gut läuft würde ich es lassen. Wenn nicht würde ich wie Eddi sagt, nach Gehör einstellen. Ist eine Fummelarbeit, aber ich denke ich bekomme es hin.
7. Synchronisation. Es ist logisch was Olaf schreibt und bestätigt die Erfahrung von Eddie. Meine Begründung dazu: Ich stelle eine Maschine ein, in dem ich den Yics-Kanal schließe. Also die Maschine in einem Zustand bringe, in der sie im Betrieb niemals sein wird, um für diesen Zustand eine Einstellung vorzunehmen die im Betrieb nie erreicht wird, es sei denn der Yics-Kanal bleibt dauerhaft geschlossen. Dann macht die Einstellung Sinn. Ich glaube alos auch dass es Blödsinn ist. Für Maschinen ohne Ausgleichbohrung, halte ich es für Sinnvoll. Es tut mir Leid wenn ich nun die Erbauer von Yics-Werkzeug und ähnlichem vor dem Kopf stoße. Aber widerlegt erst einmal meine Begründung!
Gruß Rainer

_________________
es ist gut dass es noch nicht fertig ist.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 09:28 
Offline
Techniker
Techniker

Registriert: Di 7. Apr 2015, 14:11
Beiträge: 1292
Wohnort: Rosendahl
Zitat:
Ist es Ratsam in Zukunft gefilterten Spritt zuzuführen?

Feinfilter in der Spritleitung machen mehr Sorgen, als sie vermeiden.
Die Vergaser verstopfen meist nicht an Feindreck, sondern an Standgammel.
Gerne mehr dazu, wenn gewünscht.


Zitat:
Aber widerlegt erst einmal meine Begründung!

Weil du so nett fragst.... ;)

Eddies Vorschlag, VOR dem Einbau den Drosselklappenspalt einzustellen ist sinnvoll.
Steht auch so in der Yamaha Reparaturanleitung.

Dass die Synchroneinstellung danach fast gut ist, stimmt auch.
Fast gut....
Gut vorbereitet, muss wenig nachjustiert werden.



Ist der Vergaser aber erst einmal eingebaut, kommst nicht mehr an den Spalt.
Die Gas Hebelalge reibt die folgenden Jahre, Zigtausende Kilometer, aufeinander.

Bei jeder Inspektion die Gaser raus nehmen und Drosselklappenspalt einstellen...
Wollen wir das?

Der YICS Verstopfer verhindert das Übersprechen zwischen den Vergasern.
Das ermöglicht uns den Drosselklappenspalt zu justieren, ohne den Vergaser auszubauen.
Danach stehen haben sie alle 4 wieder den (nahezu) gleichen Spalt.
Dann kann er wieder raus, der Verstopfer.

Also:
Es ist ein fataler Fehler, bei eingebautem Vergaser, an den Synchronschrauben zu drehen, ohne den Verstopfer eingesetzt zu haben.
Das kann nichts werden.
Schwachsinn, Dummheit, ein Irrweg.
Und nebenbei auch ein Handeln gegen die Yamaha Wartungsanweisungen.

Die Alternative zum Verstopfer wäre bestenfalls das raus nehmen der Vergaser zu jeder Inspektion.
Oder zeitlebens auf die Synchroneinstellung zu verzichten.
Das macht aber beides keine Freude.......

Mein Schluss:
Ob man ihn liebt, oder ihn hasst, ohne gehts nicht.

_________________
Gruß
uli


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 10:07 
Offline
Techniker
Techniker
Benutzeravatar

Registriert: Mo 6. Okt 2014, 17:02
Beiträge: 3196
Wohnort: Oer-Erkenschwick
Ja Uli, ich stimme Dir zu.
Muss der Drosselklappenspalt von Außen ohne den Vergaser abzunehmen eingestellt werden, habe ich nur die Möglichkeit über den Verschluss des Yics und mit Syncronisationsuhren o ä.. Einzige Alternative dazu: Vergaser ab und einstellen.
Jetzt stehe ich hier mit einem Motorrad. Mein Vergaser muss generalüberholt werden.
Dann brauche ich nur den Drosselklappen eine Grundeinstellung mitzugeben, weil ich dank Yics es nicht besser hinbekommen werde. Und Dein Hinweis, dass es ein fataler Fehler ist nach der Grundeinstellung an die Synchronisationsschrauben zu drehen sehe ich genau so.

Uli es ist aus Deiner Sicht und aus Sicht der gewerblichen Einsteller klar, dass Ihr mit Yics-Werkzeug arbeitet. Ihr wollt nicht jedesmal den Vergaser abnehmen um den Spalt zu überprüfen. In dieser Hinsicht muss ich meine o. Aussage eingrenzen. Das Yics-Werkzeug wird nicht gebraucht, wenn der Drosselklappenspalt eine Grundeinstellung bekommen hat.

Was die Inspektionen betrifft. O. k. die Werkstätten schieben das Werkzeug in den Yics-Kanal schließen die Uhren an und ab geht die Post.

Für mich und viele andere die es gelegentlich machen, würde ich alle 4 Jahre die Dinger mal eben lösen und den Spalt überprüfen.

Was den Filter betrifft, gaube ich Dir und verwerfe den Gedanken direkt.

Gruß Rainer

Es mag den Einen oder Anderen Nerven. Aber Leute, ich habe durch diese Diskussion eine andere Einstellung zu der Sache selbst bekommen. Einmal eine Menge Hintergrundwissen und einmal die praktischen einfachen Hinweise zur Lösung. So allmählich wird aus den Frust ein Interesse.

_________________
es ist gut dass es noch nicht fertig ist.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 10:21 
Offline
Techniker
Techniker

Registriert: Di 7. Apr 2015, 14:11
Beiträge: 1292
Wohnort: Rosendahl
Ich mache dir den Vorschlag:
Du renovierst deine Vergaser!
Dann stellst du den Drosselklappenspalt möglichst gut ein.
Und dann stellst du das Gemisch, die Eddie Methode, nach Gehör ein. Oder lässt es auf Grundeinstellung.

Und dann, dann treffen wir uns auf einen Kaffee.
Und ich halte mal meine Gerätschaften da dran.

So gibts, wenn denn dran gedreht werden muss, sogar einen Vorher/Nachher Vergleich.
Ich möchte fast dafür garantieren, dass dich das "Nachher" wirksamer, als alles andere Überzeugen wird.


Nachtrag:
Achte beim Reinigen auf die Kaltstartdüsen!
Die sind in der Schwimmerkammer tief verborgen eingepresst.
Sie werden gerne unterschätzt/vergessen/übersehen.

_________________
Gruß
uli


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 11:13 
Offline
Moderator
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sa 9. Dez 2006, 00:24
Beiträge: 8694
Wohnort: Region Darmstadt
Was zum Auflockern zwischen drin: großes Kino.

Da fällt mir doch Hannibal Lektar im Schweigen der Lämmer ein, wie er der jungen Ermittlerin rät: Fragen Sie's mit Mark Aurel, was ist es in sich selbst?

In unserem Falle: Was bezweckt die Vergasereinstellung? Was begehrt der Einstellende? Befriedigung?
Nein, zuallererst ein langes Motorleben, würde ich behaupten. Wie wollen wir das erreichen? Guten Gleichlauf, der sich vor allem in einer gleichmäßigen Belastung der Kurbelzapfen äußert und einer gleichmäßigen Wärmeentwicklung an Kolben und Zylindern, die sich im vom Konstrukteur vorgesehenen Bereich bewegt.

Bei einem neuen Motor, 1. Inspektion, ist es einfach: Gleichmäßige Kompression, es kann sich immer etwas an der Mechanik gesetzt haben, mit der Eieruhr hat man sehr schnell wieder Gleichlauf eingestellt. Natürlich muss man dazu das YICS sperren.

Was ist nach einer Vergaserüberholung nach 80.000km? Motorlaufwerk bleibt unangetastet.
Die Vergaserbatterie ist neu abgedichtet, mechanisch richtig synchronisiert und wird eingebaut. Motor läuft gut. Dann wird die Eieruhr dran gehalten. O Schreck: Druckunterschiede, Zyl. 3 hat sogar 10% zu wenig, also zu viel Druck.
Das wird dann mit Blick auf die Eieruhr nach geregelt und zwar:
wird die Drosselklappe von Zyl. 3 weiter geschlossen, damit der Druck im Ansaugraum zw. Drosselklappe und Einlassventil weiter sinkt. Nicht vergessen, mit der Eieruhr stellen wir negative Größen ein.

Wir haben aber nicht bedacht, dass nach 80tkm Zyl. 3 durchaus eine geringere Pumpleistung haben kann als die anderen Zylinder. Mitunter liefert ein Kompressionstest dafür einen Indiz.

Jetzt haben wir dank Eieruhr ausgerechnet diesem Zylinder, der ohnehin schon zu wenig Gas anfordert (für eine gleichmässige Hubzapfenbelastung) noch weiter den Hahn zu gedreht.
Und nur damit der Blick auf die Eieruhr uns selbst synchron stimmt.

Hab ich was übersehen?

Es ist, denke ich, ähnlich wie mit den Rentnern, die sich ein Blutdruckmessgerät kaufen. Messen und messen, stellen die Ernährung um, bis der Darm nicht mehr richtig tut.

Gute Verrichtung, Gruß

Olaf

_________________
wi müssen all tau Moder warn, tau Moder ... tau Moder ...!
Bild


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 11:38 
Offline
Techniker
Techniker

Registriert: Di 7. Apr 2015, 14:11
Beiträge: 1292
Wohnort: Rosendahl
Zitat:
Wir haben aber nicht bedacht, dass nach 80tkm Zyl. 3 durchaus eine geringere Pumpleistung haben kann als die anderen Zylinder. Mitunter liefert ein Kompressionstest dafür einen Indiz.

Einen Motorschaden mit einer Vergasereinstellung kompensieren zu wollen ist meines Erachtens nach ein Irrweg.


Wo sollen die Unterscheide auf deinem 3ten Zylinder her kommen?
Ventile undicht?
Kolbenringe?
Bohrung und Hub, ändern sich ja nicht....

Sagen wir mal Kolbenringe..... (alles andere wäre Fatal)
Erhöhter Verschleiß... (warum auch immer)

Das heißt doch, dass das Gas am Kolben vorbei flitzt....
?? oder ??

Je höher der Druck, desto mehr flitzt vorbei!
Je geringer der Druck, desto besser dichtet das Öl.

Nee...
Der Kolbenringverschleiß hat herzlich wenig mit dem Drosselklappenspalt zu tun.

_________________
Gruß
uli


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 12:19 
Offline
Techniker
Techniker
Benutzeravatar

Registriert: So 30. Okt 2005, 09:12
Beiträge: 1069
Wohnort: au pied du Mont d´Oiseau
Kinners nu kommt mal wieder runter. Bis auf Farbunterschiede bei den Kerzen schien die Kiste doch zu laufen.

Erster Ansatz: die etwas zu dunklen (TE) Zylinder im LL abmagern, 1/4 magerer oder auch noch ein weiteres Viertele. Grundsätzlich ist das Kerzenbild aber wenig aussagekräftig bezgl. des Leerlaufs. Egal, ein Versuch sollte es wert sein. Wenn es nichts bringt, kann man wieder in die Aussgangsstellung gehen, Umdrehungen merken/aufschreiben/filmen.

Zweiter Ansatz: Vergaser synchronisieren und zwar genau nach Vorschrift: YICS zu, vier Uhren dran und ab die Post. Dauert ein paar Minuten, aber wo ist das Problem? Falscher kann es dadurch nicht werden, wenn nicht ein weiterer Grund vorliegt. Den gilt es dann zu finden, falls sich immer noch kein Erfolg eingestellt haben sollte.

Die Schwimmernadeln halte ich für überbewertet, die an meiner 41Y waren nach 80 tkm noch wie neu, irgendwelche Gebrauchsspuren konnte ich nicht ausmachen. Wurden trotzdem getauscht, ich hatte mich dazu überreden lassen. Somit liegen mir 4 Nadeln - gebraucht - zum Austausch vor.

An meiner DS7 wird die Synchronisation per Ohr eingestellt. Schieber zu und klack-klack, dh nachjustiieren, klack heißt in Ordung. Krieg ich bei vier Klappen leider nicht hin. Aber statt der Ohren gehen hier eben Uhren.


rr

_________________
41Y (Erstbesitz) 88PS (Hengste)
4BB 92PS (Wallache, Stuten und Fohlen)

Science flies you to the moon, religion into buildings.
Was ich messen kann, das existiert. Max Planck


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 12:23 
Offline
Moderator
Moderator
Benutzeravatar

Registriert: Sa 9. Dez 2006, 00:24
Beiträge: 8694
Wohnort: Region Darmstadt
combie hat geschrieben:
Zitat:
Wir haben aber nicht bedacht, dass nach 80tkm Zyl. 3 durchaus eine geringere Pumpleistung haben kann als die anderen Zylinder. Mitunter liefert ein Kompressionstest dafür einen Indiz.

Einen Motorschaden mit einer Vergasereinstellung kompensieren zu wollen ist meines Erachtens nach ein Irrweg.


Wo sollen die Unterscheide auf deinem 3ten Zylinder her kommen?
Ventile undicht?
Kolbenringe?
Bohrung und Hub, ändern sich ja nicht....

Sagen wir mal Kolbenringe..... (alles andere wäre Fatal)
Erhöhter Verschleiß... (warum auch immer)

Das heißt doch, dass das Gas am Kolben vorbei flitzt....
?? oder ??

Je höher der Druck, desto mehr flitzt vorbei!
Je geringer der Druck, desto besser dichtet das Öl.

Nee...
Der Kolbenringverschleiß hat herzlich wenig mit dem Drosselklappenspalt zu tun.


Deine Betrachtung bezieht sich auf gleiche Saugleistung und unterschiedliche Kompression. Unterschiedliche Saugleistung kann z.B. von tonnischem Zylinderverschleiß herrühren. In der Mitte des Hubes ist das Kolbenringstoßspiel dabei größer.

Viel interessanter als das synchronisieren der Drosselklappen mit deiner Eieruhr scheint mir doch der Versuch, bei einem alten Motor die Ansaugstutzen mit Korken zu verstopfen und dann bei geringer Drehzahl die Saugleistung der Zylinder zu vergleichen und ein zweites Mal bei mittlerer Drehzahl, sagen wir 4500 1/min.

Musst deiner Eieruhr aber vorher sagen, dass es eng wird. :)

Ich schreibe diese Dinge nicht, um Recht zu haben, aber möglicherweise zeigen sie den Lesern, dass es ebenso viele und gute Gründe gibt, bei einem alten Motor auf die starre, technokratische Vorgehensweise zu verzichten. Man hört ganz gut, ob eine Motor läuft wie ein Sack Nüsse. Stoisches Anwenden von Messtechniken beseitigt imho nicht die Ursachen, geht nicht einmal auf sie ein.

Ich hatte an anderer Stelle imho einmal das Synchronisieren der Drosselklappen nach gehör Beschrieben, es ist recht einfach und auch für den Laien leicht zu pratkizieren.
Ich wiederhole das gern noch einmal auf Wunsch, stelle mich auch gern bei einem der nächsten Treffen dem Wettbewerb mit deiner Eieruhr. Ich glaube, dass beim Synchronisieren nach Gehör der besagte dritte Zylinder noch mehr Druck an der Eieruhr anzeigt, der Motor aber runder läuft und absolut gleichförmig Gas annimmt.

Das habe ich aber noch nicht nach gewiesen. Es gab bisher auch keinen Grund dafür.

Kaltstart: es ist jetzt neune Jahre her, dass ich die Hitachis zerlegt hatte, ich kann mich also irren bei meinen Ausführungen. Gleichdruckvergaser haben drei Druckzonen:

- das Mischrohr
- das Innere des Schieberkolbens
- der oft übersehene Raum unter dem Schieberkolben. (edit: Muss heissen: neben dem Schieberkolben, unter der Membran)

Die Kaltstartdüsen regeln imho auschließlich den Sog an diesem dritten Raum. Ist der Choke betätigt, wird die Belüftung des Raumes unterbunden und Luft aus der Kammer abgesaugt. Das führt dazu, dass bei sinkendem Druck im Mischrohr der Schieber nicht mehr hebt. Sämtlicher Sog im Mischrohr geht jetzt auf die Hauptdüse, weil die Luftzufuhr und damit der Druckausgleich aus dem LuFi stark reduziert wird.
Undichtheiten an der Chokewelle wirken sich also vorrangig auf das Kaltstartverhalten aus, nicht auf die Normalfahrt, da hierbei ohnehin Druckausgleich in der 3. Kammer herrscht.

Gruß, Olaf

_________________
wi müssen all tau Moder warn, tau Moder ... tau Moder ...!
Bild


Zuletzt geändert von Crazy Cow am So 13. Sep 2015, 14:54, insgesamt 2-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 12:25 
Offline
Techniker
Techniker
Benutzeravatar

Registriert: Mo 6. Okt 2014, 17:02
Beiträge: 3196
Wohnort: Oer-Erkenschwick
Olaf, das ist wohl der springende Punkt. Die Bekämpfung der Symptome nicht der Ursache. Ändern wir das Symptom ohne die Ursache zu kennen, kann es sich positiv oder negativ auf die Ursache auswirken. Das verstehe ich aus Deinem Hinweis. (Wie die Renter mit dem Blutdruck. In ca. 80% der Fälle wird nicht nach der Ursache geforscht, weil es zu teuer ist. Die Ursache wir angenommen. Die falsche Behandlung der Symptome aber Lebensgefährlich ist.) . Das ist aber so ein Trend, der Kontrollwahn. Z. B. Dauerlauf mit Kontrolluhren. Wenn ich laufe habe ich nichts dergleichen. Auch keine Stöpsel im Ohr. Dann will ich laufen und nicht mich untersuchen oder berieseln. Aber jeder wie er mag. Stimmen die Werte sind alle Glücklich. Wie Du schon festgestellt hast, oft zu unrecht. Das ist mittlerweile in den Werkstätten genau so.
Zurück zum Vergaser.
Also die Drosselklappenstellung ist ja kein Weltwunder. Auch im laufenden Betrieb nicht. Wenn ich nun die Drosselklappe im Ruhezustand eingestellt habe und mein Motor gut läuft, dann ist es mir egal ob Unterschiede unter Last zu messen wären oder nicht. Kompressionstest, Kerzenbild, Geräuschentwicklung, Vibration. Wenn da nichts außergewöhnliches ist, wäre es mir egal. Aber auch für diese Einstellung wird Toleranz von den Andersdenkenden gefordert. Man kann sich auch bekloppt machen.

Und ich bleibe dabei. Die Messung mit Yics stellt gibt Ausschluss über den herrschenden Unterdruck der einzelnen Vergaser. Nicht mehr und nicht weniger. Wie Uli schon sagte, könnte man nach der Ursache suchen. Würde ich machen wenn mein Moped nicht gut läuft, würde ich nicht machen wenn es gut läuft. Denn ein gut laufendes Moped ist mir wichtiger als ein gemessener Wert, der mir eigentlich nur eine Orientierung geben soll wenn ich Lokalisiere.

Aber jeder wie er denkt.

Gruß Rainer

_________________
es ist gut dass es noch nicht fertig ist.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: So 13. Sep 2015, 12:33 
Offline
Techniker
Techniker

Registriert: Di 7. Apr 2015, 14:11
Beiträge: 1292
Wohnort: Rosendahl
Zitat:
Die Kaltstartdüsen regeln imho auschließlich den Sog an diesem dritten Raum. Ist der Choke betätigt, wird die Belüftung des Raumes unterbunden und Luft aus der Kammer abgesaugt. Das führt dazu, dass bei sinkendem Druck im Saugrohr der Schieber nicht mehr hebt. Sämtlicher Sog im Mischrohr geht jetzt auf die Hauptdüse, weil die Luftzufuhr und damit der Druckausgleich aus dem LuFi stark reduziert wird.



Die Kaltstartdüsen begrenzen/dosieren die Kaltstartspritmenge.

Die Kaltstartventile öffnen einen Luft und einen Spritkanal.
Das führt zur Leerlaufanhebung und zur anfettung des Gemisches.

Das Kaltstartsystem ist ein eigener kleiner, primitiver, zuschaltbarer, Vergaser neben den anderen Systemen.

Auswirkungen auf die anderen Systeme sind irrelevant.
Und nach 3 Minuten ist sowieso ende mit Choke.

_________________
Gruß
uli


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di 15. Sep 2015, 20:45 
Offline
Macher
Macher
Benutzeravatar

Registriert: Fr 13. Aug 2010, 03:14
Beiträge: 947
Wohnort: Suhl
Das ist perfekt beschrieben, klasse!

combie hat geschrieben:
Zitat:
Ist es Ratsam in Zukunft gefilterten Spritt zuzuführen?

Feinfilter in der Spritleitung machen mehr Sorgen, als sie vermeiden.
Die Vergaser verstopfen meist nicht an Feindreck, sondern an Standgammel.
Gerne mehr dazu, wenn gewünscht.


Zitat:
Aber widerlegt erst einmal meine Begründung!

Weil du so nett fragst.... ;)

Eddies Vorschlag, VOR dem Einbau den Drosselklappenspalt einzustellen ist sinnvoll.
Steht auch so in der Yamaha Reparaturanleitung.

Dass die Synchroneinstellung danach fast gut ist, stimmt auch.
Fast gut....
Gut vorbereitet, muss wenig nachjustiert werden.



Ist der Vergaser aber erst einmal eingebaut, kommst nicht mehr an den Spalt.
Die Gas Hebelalge reibt die folgenden Jahre, Zigtausende Kilometer, aufeinander.

Bei jeder Inspektion die Gaser raus nehmen und Drosselklappenspalt einstellen...
Wollen wir das?

Der YICS Verstopfer verhindert das Übersprechen zwischen den Vergasern.
Das ermöglicht uns den Drosselklappenspalt zu justieren, ohne den Vergaser auszubauen.
Danach stehen haben sie alle 4 wieder den (nahezu) gleichen Spalt.
Dann kann er wieder raus, der Verstopfer.

Also:
Es ist ein fataler Fehler, bei eingebautem Vergaser, an den Synchronschrauben zu drehen, ohne den Verstopfer eingesetzt zu haben.
Das kann nichts werden.
Schwachsinn, Dummheit, ein Irrweg.
Und nebenbei auch ein Handeln gegen die Yamaha Wartungsanweisungen.

Die Alternative zum Verstopfer wäre bestenfalls das raus nehmen der Vergaser zu jeder Inspektion.
Oder zeitlebens auf die Synchroneinstellung zu verzichten.
Das macht aber beides keine Freude.......

Mein Schluss:
Ob man ihn liebt, oder ihn hasst, ohne gehts nicht.


:bia: :supz: :respect


Klick für Leute die Englisch können

Und hier schön beschrieben am Beispiel einer XZ: Klack

_________________
Gruß
Hermann


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di 15. Sep 2015, 21:05 
Offline
Techniker
Techniker
Benutzeravatar

Registriert: Mo 6. Okt 2014, 17:02
Beiträge: 3196
Wohnort: Oer-Erkenschwick
Leute danke für Eure Infos.
Es ist äußerst interessant die unterschiedlichen Standpunkte zu vergleichen.
Was mache ich nun. Also ich möchte ganz sicher gehen, aber nicht jetzt. Ich stelle die Vergaser magerer und behalte es im Auge. Der Hobel läuft recht gut. Ich warte noch auf eine neue Zündbox. Und da wollte ich nicht mit der Baustelle anfangen. Wird es schlimmer kümmere ich mich sofort, dann ist es eben so, wird es nicht schlimmer warte ich noch einen Monat. Ich denke dann sind die Tests abeschlossen. Danach kann ich mit dem vollen Programm anfangen. Ventile einstellen, Kompression testen, Vergaser ab und aufmachen. Ich rechne mit Ärger, Ansaugstutzen etc. Kann ja sein dass es anders wird. Ich schaue mal und berichte.
Gruß Rainer

_________________
es ist gut dass es noch nicht fertig ist.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: Di 15. Sep 2015, 21:14 
Offline
Macher
Macher
Benutzeravatar

Registriert: Fr 13. Aug 2010, 03:14
Beiträge: 947
Wohnort: Suhl
Standpunkte sind eine Sache, hier geht es um 4 Versager, die eingestellt werden sollen.
Allein die Logik sagt mir schon, dass es NICHT funktionieren kann, wenn die Kollegas über Kanäle miteinander verbunden sind!

_________________
Gruß
Hermann


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 160 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5, 6 ... 11  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

0 Mitglieder


Ähnliche Beiträge

Vergasereinstellung mit K&N Filter
Forum: XJ 750 SECA 11M
Autor: Anonymous
Antworten: 1
Vergasereinstellung / -Technik
Forum: Reparatur- u. Wartungsarbeiten, Tipps u. Tricks
Autor: Gerhard aus HH
Antworten: 0
Vergasereinstellung
Forum: XJ 600 3KN 51J 3KM
Autor: Peter 51J
Antworten: 9
Vergasereinstellung
Forum: XJ 600 3KN 51J 3KM
Autor: Anonymous
Antworten: 0
Vergasereinstellung nach Drosselung XJ 600 3KM
Forum: XJ 600 3KN 51J 3KM
Autor: XJ600Rhiner
Antworten: 1

Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group



Bei iphpbb3.com bekommen Sie ein kostenloses Forum mit vielen tollen Extras
Forum kostenlos einrichten - Hot Topics - Tags
Beliebteste Themen: Bau, Erde, USA, Forum, Liebe

Impressum | Datenschutz