Ein freundliches Hallo in die Runde,
ich bin seit Herbst besitzer einer 4BB mit ein wenig Wartungsstau. Die Bremskolben waren teilweise fest und alle ziemlich verdreckt, die Scheiben vorne unter Mindestmaß und die Bremsleitungen waren noch orkinoool. Daher Stahlflex und bei Powerhouse in GB neue Dichtungen bestellt.
Ein Gewinde kam beim Abbau des Sattels mit raus, es wurde mit passenden Helicoils (M10x1,25 1,5D) instand gesetzt. Hinten hatte einer der Vorbesitzer eine Baumarktschraube (M10x1,5 8.8) reingeprügelt
Nach der
Anleitung die Sättel zerlegt, gereinigt und mit neuen Dichtungen wieder zusammen gebaut. Die Kolben glänzen wieder. Auffällig war, dass die breiten Dichtungen der Kolben einen größeren Durchmesser als die alten hatten, es war im ausgebauten Zustand ein ca. 2mm großer Spalt zwischen Dichtung und Kolben. Die Staubdichtung hat aber gut gepasst.
Da für die Schrauben die die Sattelhälften zusammen halten keine Drehmomentangabe zu finden war, habe ich sie in mehreren Stufen mit 40Nm angezogen. Nach fest kommt bekanntlich ab.
Nach der Montage (Befüllung von unten mit einer Spritze, danach Marmeladenglas-Entlüftung) habe ich den Bremshebel mit einem Spanngurt fixiert um die letzten Luftbläschen los zu werden.
Danach ist mir aufgefallen, dass beide Sättel vorne leicht undicht sind. Zwischen den Hälften steht ein wenig Bremsflüssigkeit, wenn man kräftig am Hebel zieht, sieht man dass sich der "Pegel" ein wenig verändert.
Also Sättel wieder zerlegt, die Auflageflächen vorsichtig mit 1000er Nassschleifpapier auf einer ebenen Fläche vom Gammel befreit und wieder alles montiert (Aluringe der Leitungen natürlich ersetzt). Dabei ist mir aufgefallen, dass die neuen X-Ringe zwischen den Hälften ein wenig (>= 2/10) überstehen, sodass die Hälften nicht plan aufliegen sondern ein Spalt dazwischen bleibt. Die Undichtigkeit ist nach wie vor vorhanden, d.h. nach Stehen über Nacht unter Druck ist zwischen den Hälften wieder Bremsflüssigkeit vorhanden und man sieht beim Betätigen des Hebels eine Veränderung. Es plätschert jedoch nicht raus, es baut sich Druck auf (der anscheinen trotzdem entweichen kann).
Weiterhin löst die Bremse nicht richtig, das Vorderrad lässt sich nur mit mildem Widerstand drehen.
Hinten habe ich jedoch keine Probleme feststellen können, das Hinterrad dreht frei und der Druckpunkt ist super. Auf das über Nacht unter Druck stehen lassen habe ich da aber verzichtet.
Kommen wir zu meiner Frage: Lohnt es sich, die X-Ringe durch geeignete O-Ringe zu ersetzen (die sich ja beim Montieren etwas mehr verformen können)? Oder muss die Fläche noch feiner bearbeitet sein (geläppt oder poliert), damit keine Bremsflüssigkeit durch die winzigen Riefen kriechen kann? Da ich bei der Bremse keine Kompromisse eingehe würde ich sonst Schwimmsättel z.B. von der XJ6 besorgen und die alten Sättel in die Tonne schmeißen.
Vielen Dank für eure Tipps