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BeitragVerfasst: Di 4. Feb 2020, 17:38 
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Ein freundliches Hallo in die Runde,

ich bin seit Herbst besitzer einer 4BB mit ein wenig Wartungsstau. Die Bremskolben waren teilweise fest und alle ziemlich verdreckt, die Scheiben vorne unter Mindestmaß und die Bremsleitungen waren noch orkinoool. Daher Stahlflex und bei Powerhouse in GB neue Dichtungen bestellt.
Ein Gewinde kam beim Abbau des Sattels mit raus, es wurde mit passenden Helicoils (M10x1,25 1,5D) instand gesetzt. Hinten hatte einer der Vorbesitzer eine Baumarktschraube (M10x1,5 8.8) reingeprügelt :shock:
Nach der Anleitung die Sättel zerlegt, gereinigt und mit neuen Dichtungen wieder zusammen gebaut. Die Kolben glänzen wieder. Auffällig war, dass die breiten Dichtungen der Kolben einen größeren Durchmesser als die alten hatten, es war im ausgebauten Zustand ein ca. 2mm großer Spalt zwischen Dichtung und Kolben. Die Staubdichtung hat aber gut gepasst.
Da für die Schrauben die die Sattelhälften zusammen halten keine Drehmomentangabe zu finden war, habe ich sie in mehreren Stufen mit 40Nm angezogen. Nach fest kommt bekanntlich ab.
Nach der Montage (Befüllung von unten mit einer Spritze, danach Marmeladenglas-Entlüftung) habe ich den Bremshebel mit einem Spanngurt fixiert um die letzten Luftbläschen los zu werden.
Danach ist mir aufgefallen, dass beide Sättel vorne leicht undicht sind. Zwischen den Hälften steht ein wenig Bremsflüssigkeit, wenn man kräftig am Hebel zieht, sieht man dass sich der "Pegel" ein wenig verändert.
Also Sättel wieder zerlegt, die Auflageflächen vorsichtig mit 1000er Nassschleifpapier auf einer ebenen Fläche vom Gammel befreit und wieder alles montiert (Aluringe der Leitungen natürlich ersetzt). Dabei ist mir aufgefallen, dass die neuen X-Ringe zwischen den Hälften ein wenig (>= 2/10) überstehen, sodass die Hälften nicht plan aufliegen sondern ein Spalt dazwischen bleibt. Die Undichtigkeit ist nach wie vor vorhanden, d.h. nach Stehen über Nacht unter Druck ist zwischen den Hälften wieder Bremsflüssigkeit vorhanden und man sieht beim Betätigen des Hebels eine Veränderung. Es plätschert jedoch nicht raus, es baut sich Druck auf (der anscheinen trotzdem entweichen kann).
Weiterhin löst die Bremse nicht richtig, das Vorderrad lässt sich nur mit mildem Widerstand drehen.
Hinten habe ich jedoch keine Probleme feststellen können, das Hinterrad dreht frei und der Druckpunkt ist super. Auf das über Nacht unter Druck stehen lassen habe ich da aber verzichtet.

Kommen wir zu meiner Frage: Lohnt es sich, die X-Ringe durch geeignete O-Ringe zu ersetzen (die sich ja beim Montieren etwas mehr verformen können)? Oder muss die Fläche noch feiner bearbeitet sein (geläppt oder poliert), damit keine Bremsflüssigkeit durch die winzigen Riefen kriechen kann? Da ich bei der Bremse keine Kompromisse eingehe würde ich sonst Schwimmsättel z.B. von der XJ6 besorgen und die alten Sättel in die Tonne schmeißen.

Vielen Dank für eure Tipps


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Verfasst: Di 4. Feb 2020, 17:38 


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BeitragVerfasst: Di 4. Feb 2020, 21:49 
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Moin,

Ferndiagnose ohne Bildmaterial und Teilenummern: Du hast einfach falsche Dichtungen bekommen. Wieso bestellt man die in England. Da gibt es doch Rinderwahn und Brexit?

Grüße, Olaf

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BeitragVerfasst: Di 4. Feb 2020, 23:51 
Zitat:
Dabei ist mir aufgefallen, dass die neuen X-Ringe zwischen den Hälften ein wenig (>= 2/10) überstehen, sodass die Hälften nicht plan aufliegen sondern ein Spalt dazwischen bleibt.

Wenn der Dichtring weniger als 0,2 mm übersteht erscheint mir das wenig.
Bei Montage der anderen Hälfte soll der zusammengedrückt werden und so dichten.
Leider habe ich nie gemessen wie weit die Dichtringe über die Fläche heraus ragen.
Nach der Montage sollen die Flächen anliegen.

Zitat:
Weiterhin löst die Bremse nicht richtig, das Vorderrad lässt sich nur mit mildem Widerstand drehen.

Lassen sich die Kolben leicht zurück drücken?
Beim betätigen der Bremse kommen die heraus und wenn die Bremse gelöst wird sollen die von den Gummiringen zurück gezogen werden.

Gruss Axel


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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 00:03 
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Jeder Ring dichtet. O-Ring, Flachring und X-Ring. Aber nicht einmal Flachringe widerstehen einer Schraube so widerborstig, dass das Gehäuse das Maul aufsperrt.
Die technische Bezeichnung für säurefestes Gummi ist übrigens EPDM.

@Axel: wenn doch auch die Nutringe vom Durchmesser nicht passen, oder habe ich da was falsch verstanden?

Olaf

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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 09:47 
Die Nutringe für die Bremskolben sind etwas grösser wie Kolben.
Die bekommen die passende Vorspannung wenn Sie in der Nut vom Bremssattel sitzen.
Die Nut muss natürlich bei der Überholung gereinigt werden.

Ich geh davon aus dass die Undichte von der Verbindungsbohrung der Hälften kommt.
Im geöffneten Zustand soll der O-Ring über die Fläche vorstehen.

Vielleicht gibt's ja Bilder vom TE die das besser verdeutlichen.

Gruss Axel


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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 10:48 
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Moin eierkOpp.
Mit den kleinen Dichtungen hatte ich bei etlichen gleicher Bremsen noch nie Schwierigkeiten. Noch nicht mal, als es die Flachdichtungen 9x2,5x2,5 noch nicht nachzukaufen gab, weil das Zerlegen der Hälften nicht vorgesehen ist. Damals habe ich O-Ringe 8x3 genommen und die Verbindungsschrauben mit 35 Nm angezogen.

Die Undichtheit zusammen mit dem schwer drehbaren Rad lässt mich vermuten, dass an den Kolbendichtungen das Problem ist. Nicht saubere Nuten oder trocken reingewürgte Kolben oder beides oder ich weiß nicht was. Ich würde die nochmal auseinander machen, Kolben raus, und schauen was da los ist. Und mal Bilder zeigen.

Wenn ich die Kolben vor Einbau nicht vollflächig mit Bremsenpaste bepinselt hatte, ist es vorgekommen, dass es eine Dichtung aus der Nut gerissen hat.

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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 10:53 
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Schon mal vielen Dank für eure Antworten!
Ich habe in GB trotz Brexit bestellt, da besagte X-Ringe zwischen den Hälften mit dabei waren, was bei anderen Händlern nicht der Fall war. Da schon andere in diesem oder in einem Schwesterforum dort bestellt hatten dachte ich mir dass man dort gut aufgehoben sei.
In der Nut saß relativ viel Dreck und auch Aluminumoxid welchen ich mit einem kleinen umgebogenen Schraubendreher entfernt habe. Es kann natürlich sein, dass ich da zu viel Material weggekratzt habe (die Nuten haben meines Wissens eine besondere Form sodass der Kolben wieder von der Dichtung ein Stück zurück gezogen werden kann) was erklären würde warum das Vorderrad nicht wirklich frei dreht.
Da die Teilenummern für die Dichtringe vorne und hinten über alle Modelle (31A, 58L und 4BB) gleich sind sollten die sich ja nicht unterscheiden, bei dem Paket für vorne standen die Modelljahre '83 bis '86 drauf.

Die Kolben gingen mit ein wenig Druck rein, aber nicht ohne Widerstand. Vor dem Einbau habe ich sie und die Dichtungen mit Bremsflüssigkeit benetzt.

Bild
Wo der rote Pfeil ist steht Flüssigkeit drin (bei beiden Sätteln, jeweils oben und unten). Wenn man am Hebel zieht quillt sie leicht zwischen den Hälften hervor. Die Schrauben habe ich noch einmal mit 50Nm nachgezogen, keine Veränderung. (Ja, die Federn die die Bolzen halten fehlen noch)
Bild


So sah der Sattel vor der Revision aus. Man deutlich sieht wo der X-Ring gesessen hat. Bilder von danach im demontierten Zustand habe ich leider nicht, auch nicht von der bearbeiteten Fläche


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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 11:29 
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Hast du vielleicht die falschen Hälften zusammen geschraubt? Eine Hälfte hat jeweils die Vertiefung für die kleine Dichtung, die gegenüber liegende eine glatte Fläche.

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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 11:52 
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Das kann ich definitiv ausschließen, da die Vertiefung in jeweils dem Teil mit Gewinde sind.

Die Sättel sehen von der Form genau so aus wie in einem Beitrag von Eddie


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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 16:40 
Dann solltest Du die kleinen O-Ringe vielleicht doch nochmal ersetzen.
Mögliche Grössen stehen in dem Beitrag vom Eddie,

Gruss Axel


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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 17:38 
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Mach mal ein Bild von ner Schraube, wenn es geht (Vlt. ist der Schaft grenzwertig lang) und probiere beim Hochladen das Bild auf 800px Breite zu verkleinern.

Olaf

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BeitragVerfasst: Mi 5. Feb 2020, 19:39 
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eierk0pp hat geschrieben:
Das kann ich definitiv ausschließen, da die Vertiefung in jeweils dem Teil mit Gewinde sind....[/url]
Ja, okay, das war mir später auch eingefallen, dass das nicht geht. Aber auf deinem Bild sehen die beiden Hälften derart unterschiedlich aus in Form und Farbe. Da kann doch was nicht stimmen.

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BeitragVerfasst: Do 6. Feb 2020, 11:51 
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Beide Sättel gleichzeitig aufgehabt? Hälften vertauscht? Schrauben vertauscht?

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BeitragVerfasst: Fr 6. Mär 2020, 18:48 
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So, ich bin endlich wieder zum Schrauben gekommen. Vielen Dank für eure Hinweise :D
Habe die Sättel noch mal zerlegt, die Kolbendichtungen sahen ganz normal aus. Nichts umgeklappt oder so. Die Kolben habe ich jetzt mit der handelsüblichen Bremszylinderpaste (blaue Tube) dünn bestrichen, vorher hatte ich sie ja nur gut mit Bremsflüssigkeit benetzt. Die X-Ringe habe ich wie empfohlen durch O-Ringe in 8x3mm aus EPDM ersetzt und die Trennflächen vorsichtig mit 1000er Nassschleifpapier auf einer geraden Platte bearbeitet. Wenn es da immer noch undicht ist bleibt eigentlich nur noch Läppen und Polieren...

Die Hälften haben ja die Entlüftung am jeweils anderen Ende, daher kann ich ein Vertauschen definitiv ausschließen (Sonst wäre der Nippel ja unten). Die Schrauben sehen auch soweit okay aus. Die Gewindelänge ist auf jeden Fall ausreichend.

Ich werde die Tage die Bremse wieder montieren und befüllen und melde mich danach nochmal.

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BeitragVerfasst: Fr 6. Mär 2020, 22:37 
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Na, dann kann ja nix mehr schiefgehn. Ich bin trotzdem gespannt, weil sowas bei mir noch nie war, und ich hatte solche Bremsen schon oft auseinander.

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