Zitat:
Wenn die Belagoberfläche sich den Rillen der gebrauchten Scheibe angepasst hat, geschieht da nach meiner Beobachtung keine Bewegung mehr. Aber für den Vorgang ist die Paste notwendig. Quietschen verhindert sie nicht.
Der Belag benötigt etwas Luft im Sattel, damit er sich bewegen kann.
Die Federn oberhalb, sollen ihn etwas in Drehrichtung gegen den Anschlag drücken.
Damit wird klappern bei der Fahrt gemindert und auch das Quietschen gemindert.
Der Fahrer wirft den Anker und das Geschrei geht los....
Entstehung des Quietschen:
Ja, es sind die Massen, welche beteiligt sind.
Diese bestimmen die Frequenz (Resonanzverhalten) maßgeblich.
Der Bewegungsspielraum, der Klötze im Sattel, oder/und zwischen Sattel und Gabelrohr.
Dann der Reibbeiwert zwischen Klotz und Scheibe.
Der Reibbeiwert zwischen Kolben und Klotz (hier greift die Paste)
Und vielleicht am Wichtigsten, der Unterschied zwischen Haft und Gleitreibung.
Je größer der Unterschied, desto zuverlässiger das Geschrei.
Wie wichtig der Reibbeiwert ist, zeigt sich bei nassen Bremsen.
Es gibt kaum Bremsen, die nass schreien. Aber es gibt sie, diese sind dann trocken meist ruhig.
Jetzt zum eigentlichen Vorgang, wenn der Fahrer den Anker wirft....
Das ganze Material, hat irgendwo Bewegungsspielraum, und es ist etwas elastisch, wirkt wie eine Feder.
Beides ist unabwendbar, gar notwendig
Der Klotz wird an die Scheibe gepresst.
1. Er beißt sich fest. (haftreibung)
2. Irgendwann sind seine X zehntel mm Spielraum zu ende
3. Es geht in Gleitreibung über. (Losbrechmoment)
4. Die Elastizität katapultiert den Klotz gegen die Drehrichtung.
5. Jetzt hat er wieder X zehntel Luft in Drehrichtung
6. Der Zyklus beginnt wieder mit Punkt 1
Das Geschrei ist eine Folge der oszillierenden Bewegung der Klötze im Sattel.
Diese Bewegung wird als Schwingung an das Material (Sattel, Gabel,Scheibe) übertragen. (Körperschall)
Und von da dann an die Luft übergeben, welche die Schwingung letztendlich bis an unser Ohr führt.
Die Paste hat also Wirkung. Sie kann sogar das Quietschen(Resonanz) erst ermöglichen
Der Schlitz im Klotz nicht. (keinen Einfluss auf den Reibbeiwert)
Und doch, hat er Einfluss auf die Masse des Klotzes.