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Bremsweg der XJ 900F

So 3. Okt 2021, 11:30

Vor ein paar Tagen las ich im caravan Magazin einen Bericht für Bremswege verschiedener Fahrzeuge unter anderem war auch die BMW 1000SS mit ca 41m aus 100km aufgeführt.
Da kam mir der Gedanke ob jemand noch einen alten Testbericht der XJ 900F hat wo der Bremsweg aus 100km und vielleicht 80km getestet wurde. Ich habe so etwas im Kopf von ca 39 m aus 100km das kann aber fast nicht sein die BMW hat sicher wesentlich bessere Bremsen als die betagte XJ 900F. Danke für Antworten

So 3. Okt 2021, 11:30

So 3. Okt 2021, 12:35

Mit (Dauer-) ABS oder vielleicht Anti-Stoppi kommst du nicht auf die Werte der alten Mööpis ohne Nässe.
35-38m sind wohl gut und aktuell.

Grüße, Olaf

Bremsweg XJ 900 F

So 3. Okt 2021, 22:44

Hallo Olaf meinst Du wirklich, dass die betagte XJ 900F, mit intakter Bremsanlage neue Beläge Stahlflex gute Reifen auf einen Bremsweg von ca 38 m kommen kann, das wurde ja in dem alten Testbericht so geschrieben, kann man fast nicht glauben dass die alte XJ schneller zum stehen kommen soll wie die moderne BMW 1000 SS gehe jetzt natürlich von trockener Strasse aus.
Liebe Grüsse
Klaus :D

So 3. Okt 2021, 23:19

Ich weiß leider nicht, was die Fahrwerkselektronik der BMW beim Bremsen macht. Aber ich gehe davon aus, dass wenn das Hinterrad leicht wird und blockiert, nicht nur das ABS für das Hinterrad greift, sondern auch das für vorne, um einen drohenden Stoppi oder gar einen Überschlag zu vermeiden. 41m sind kein sehr guter Bremsweg. Mit ABS ist das wohl ok.
Bist du sicher, dass der aus 100km/h gemessen wurde?

Die alte XJ hatte für ihre Zeit rel große Bremsscheiben. Die vier 43er Bremskolben verzögern bedeutend wirkungsvoller als die typischen 35er und liefern eine ungewöhnlich große hydr. Übersetzung. Moderne Mopeds mit größeren Scheiben haben nicht so gewaltige Bremszangen. Bei der Bremsverzögerung spielen aber auch immer Fahrer- und Maschinengewicht ein Rolle.

Grüße, Olaf

Bremsweg XJ 900F

Mo 4. Okt 2021, 00:08

Hallo Olaf,
Wollte Dir einen Bericht von dem Bremsentest zuschicken kann man hier keine Datei anhängen im Forum?

Bremsentest

Mo 4. Okt 2021, 00:13

Hallo Olaf,
Habe Dir den Bremsentest an Deine E-Mail gesandt kannst es ja mal anschauen.
Liebe Grüsse
Klaus

Mo 4. Okt 2021, 07:46

Moin da mich das Thema auch interessiert hat, hab ich mal einen alten Testbericht von Motorrad 30. Dez 1985 rausgesucht, Vergleichstest :

Benelli 654 T = 45,8 ( 8,42) 100-0 km/h m( m/s2 )
Suzuki GSX550 EU = 46,3 (8,33)
Yamaha XJ 600 = 46,5 (8,30)

gilt zwar für die 600 aber die 900 ist ja noch um einiges schwerer, hat somit als schlechtestes abgeschlossen.


Gruß Michael

Mo 4. Okt 2021, 08:08

Moin.
Ich halte das für illusorisch, einen Bremsweg von 38 m aus 100 km/h. Das geht mit einem Motorrad ohne ABS nicht, oder nur unter besonders günstigen Bedingungen und mit langer Übung. Was dann aber mit der Wirklichkeit im Verkehr nichts zu tun hat. Meine eigenen Erfahrungen liegen etwas anders. Aus 80 km/h liegen meine Bremswege trocken auf Asphalt um die 35 bis 40 m, feucht über 50 m, nass über 70 m. Zugegeben ungenau und unwissenschaftlich. Es kommt mir auch nicht auf die Messwerte an, sondern auf das Gefühl, den Automatismus, und dass es keine Ausnahmesituation mehr ist.
Ich empfehle jedem, es selber mal auszuprobieren, wer es genau wissen will. Gibt ein ganz neues Gefühl.

Ich übe seit Jahren Notbremsen sonntags früh auf einer leeren Straße. Früher auf einem Supermarkt-Parkplatz, seit die zu viele Hindernisse haben fahre ich ins Industriegebiet.

Re: Bremsentest

Mo 4. Okt 2021, 11:46

zwieblinger hat geschrieben:Hallo Olaf,
Habe Dir den Bremsentest an Deine E-Mail gesandt kannst es ja mal anschauen.
Liebe Grüsse
Klaus


Bei der BMW wird zwischen Sport- und Straßenmodus unterschieden.
Da man das ABS nicht abschalten kann, wirkt im Sportmodus bei trockener Straße nur das Hinterrad-Abs, sobald das Rad leicht wird (39m), ist bei meiner GTS auch so. Im Straßenmodus tritt bei der BMW jedoch das auf, was ich oben beschrieben habe. (41m).

Generell wirken bei der Bremsung, genügend Bremsdruck vorausgesetzt, folgende physikalische Einflüsse:
1. Reibung (das ist eine Kraft).
Haftreibung ist grundsätzlich größer als Gleitreibung. Solange das Rad sich dreht, volle Bodenhaftung hat, nicht blockiert (rutscht) auch nicht stotternd oder gepulst (ABS), ist die Verzögerungsleistung am größten.
2. Abhängig von Radstand, Geschwindigkeit und Schwerpunktlage wird das Hinterrad leichter, es verliert Haftreibung.
3. Durch den Latsch, das ist die Reifen-Straßenkontaktfläche, wird einerseits mit der Reibkraft ein Anpressdruck erzeugt, andererseits eine Reibfläche.
Druck entsteht durch Divison der Werte, die mit der Reibfläche wieder multipliziert werden muss. Beide Werte heben sich aber mathematisch nicht bei allen Geschwindigkeiten auf, d.h: bei einigen Geschwindigkeiten oder Untergründen ist der schmale Reifen im Vorteil bei anderen der breite.

Bremsleistung = F (Reibung) : A (gedrückte Fläche) x Latsch

4. Die alte XJ hat im Gegensatz zur BMW eine schwere Hinterhand (Stahlschwinge und Kardan). Mit sinkender Geschwindigkeit werden Haftreibung und Latsch des Hinterrades und damit die Reibfläche beider Reifen größer. Das passiert möglicherweise schneller als bei der BMW.
5. Der Schwerpunkt verändert seine Lage beim Bremsen dynamisch. Je höher die Sitzposition, je größer der Fahrer, desto mehr Gewicht wird auf das Vorderrad verlagert, die gedrückte Fläche (in Summe aller bremsenden Räder) kleiner, die Verzögerung geringer.

Ich kenne außer den großen Yamahas kein anderes Motorrad, das hinten zwei 43er Kolben im Bremssattel und 270er Scheiben hat, ohne dass die beim Bremsen überdimensioniert wirken. Ich halte es für ein Vorurteil, dass nur vorne die Bremswirkung erzielt wird.

Grüße, Olaf

Mo 4. Okt 2021, 12:31

Wenn der Tacho 100 Km/h anzeigt sagt das Navi nur 93 Km/h.
Das macht schon einige Meter Bremsweg aus.
Den kürzesten Bremsweg habe ich mit Radialreifen und Sinterbelägen erreicht.
Gruß Werner

Di 26. Okt 2021, 18:53

Moin.

Ich denke das bei diesen Betrachtungen auch die Bereifung (Typ Bauart Profil alter)
auch mit betrachtet werden sollte.

Basierend auf der These das Reifen heute höhere Leistungen erziehlen sollte Bremsweg kürzer werden. ( Ich geh davon aus, das niemand die ReifenQualtität von anno ´85 fährt).

Im Endeffekt hängt der tatsächliche Bremsweg vom Fahrer und seinem Können ab, den Reifen, dem Zustand der Strassendecken, der Bremsanlage(Art der Beläge,Zustand der Bremscheibe).

Wer sich über die Bremsleistung der XJ beschwert, der soll mal Trommel fahren...

Re: Bremsentest

So 21. Nov 2021, 16:46

Crazy Cow hat geschrieben:
zwieblinger hat geschrieben:
Ich kenne außer den großen Yamahas kein anderes Motorrad, das hinten zwei 43er Kolben im Bremssattel und 270er Scheiben hat, ohne dass die beim Bremsen überdimensioniert wirken. Ich halte es für ein Vorurteil, dass nur vorne die Bremswirkung erzielt wird.

Grüße, Olaf


Is ja interessant. Ich bremse auf der XJ fast nur noch vorne, weil's hinten für mein Gefühl echt schnell blockiert. Schneller als bei der Honda NTV, die ich davor hatte.

Mo 22. Nov 2021, 06:32

Die Frage ist hinten bremsen sinnvoll, hatten wir ja schon öfter.

Bei der FZ 750 ist das nicht so wichtig, bei der SR 500 ist die hintere unbedingt wichtig, damit man dann irgendwann stehen bleibt.

Bei einer R6 kann man hinten vergessen, der Fahrer ist soweit nach vorne "gewandert" damit das Vorderrad beim Gasgeben unten bleibt, dass bei einer Bremsung hinten sofort das Heck hoch geht.

Ach ja und die Puch X50-3 bremst übrigens viel besser mit der Rücktrittbremse. ;-)

Bremsen aber wie

Di 30. Nov 2021, 15:00

Also wenn ich mit geringerer Geschwindigkeit unterwegs bin und es nicht auf einen kurzen Bremsweg ankommt bremse ich meistens auch nur mit der Vorderradbremse.
Ist jedoch ein kurzer Bremsweg Gefahrensituation oder auch längere Bergabfahren nötig dann setzte ich immer die Hinterradbremse mit ein ist schon ein gewaltiger Unterschied in der Bremsleistung. Leider blockiert das Hinterrad ziemlich schnell bei Nässe z.B. man hat ja kein ABS aber trotzdem verkürzt es den Bremsweg gewaltig beide Bremsen zu benutzen :)

Di 30. Nov 2021, 15:32

Ist jedoch ein kurzer Bremsweg Gefahrensituation ... dann setzte ich immer die Hinterradbremse mit ein


Da bin ich gegen.

Wenn man nur 1 Bremse kontrollieren muss, ist man deutlich schneller, und exakter mit seiner "Bremsdruckregelung".
2 Bremsen kontrollieren zu wollen ist aufwändiger.
Zudem wird die hintere quasi wirkungslos, wenn vorn richtig greift.

Also die Gefahrenbremsung vordringlich mit "nur Vorn" üben.


Normale Bremsungen immer mit beiden üben. Das erhält das Gefühl dafür, und hält die Scheiben sauber.

Nur hinten bremsen:
1. auf Eis oder ähnlich
2. in voller Schräglage, um langsamer zu werden ohne den Gasgriff zu bewegen


und die Puch X50-3

Ja, es gibt schon die verschiedensten Möppi Modelle....
z.B. bei der XT kann man die Hintere auch gerne mit benutzen.
Wenn es auch, selbst in der Summe, gruselig bleibt.
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