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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 16:09 
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Registriert: Di 27. Apr 2021, 21:02
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Hallo Gemeinde,

entgegen der in diesem Forum axiomatisch verankerten Überzeugung zickt mein 58L-Teil trotz meiner technischen Zuwendung.

Hab das Teil aus nostalgischen Gründen einem alten Kumpel abgekauft, der seit 9 Jahren nicht mehr damit fährt.
Km-Leistung 75000, Inspektion gemacht, konserviert und trocken eingemottet. Hab sie Mitte März bis Ende Juni 2020 langsam ins Leben zurück geholt.
Bremsen auf Gängingkeit geprüft, Beläge und Flüssigkeit neu, Stahlflex.
Alle Öle neu ebenso Reifen, Lufi, Batterie und Wirth-Federn in der Gabel. Alle Sicherungen neu, Kontaktflächen mit wet-protect behandelt. Tank war gut, kaum Rost, dennoch gereiningt, Benzinhahn überholt, Benzinschäuche neu. Vergaser ausgebaut, ultrschallgereinigt, nach penibler Sichtprüfung mit Überholsatz zusammengebaut. Neue NGK-Zündkerzen. Alle Zylis vor dem ersten Starten mit Endoskop kontrolliert, bisher alles ohne Befund. Spritzer Öl durchs Kerzenloch und auf die rotierenden Komponenten der Nockenwelle verabreicht, von Hand mehrere Male durchgedreht. Dann alles endmontiert, auf Knöpfchen gedrückt und läuft. So soll es sein. Zum Synchronisieren in Fachwerkstatt wegen dem YEIS. TÜV ohne Mängel, Wertgutachten wegen Versicherung. Bin den Rest des Jahres bis Oktober fast 3 tkm damit unterwegs gewesen, kein Stress, Verbrauch knapp unter oder über 6 l/100km. Mächtig viel Spaß gehabt.
Doch dann, eines mittelgrauen Oktobertages, nach 3 oder 4 Tagen Standzeit, Mopped aus der Garage geholt, Geraffel verladen, Starten wollen...Hust, Sprotz, ohne Gas mit voll Choke läuft sie dann irgendwann wie ein Sack Nüsse, Krümmer von Zyli 4 bleibt kalt, alle anderen werden sofort ordentlich warm.
Beim Gasgeben geht sie so reproduzierbar wie spontan aus.
Seitdem habe ich das übliche Troubleshootinggedöhns veranstaltet.
Sie zündet mit Kerze an Masse. mit Funkenstrecke und mit induktivem Abgriff am Stroboskop. (Hab allerdings schon fettere Funken gesehen) Unterdruck ist synchron, Zündspule getauscht, Zündkabel und -stecker samt -kerze neu, neuer Schieber mit neuer Membran, der bzw. die alte hatte ein Winzloch, in der Schwimmerkammer befindet sich die gleiche Menge Sprit wie in den anderen.
Wenn sie nach dem Anlassen läuft ist eine Drehzahlerhöhung nur mit dem Choke möglich, beim Gasgeben stirbt sie, wie gesagt, ab. Keine Reaktion auf Startpilot.

Am Montag messe ich noch Kompri und blitze den ZZP ab, aber eigentlich erwarte ich keine neuen Erkenntnisse.

- Wäre das ein Problem mit der Zündung, warum springt der Funke an allen 4 Pötten.

- Die alte Zündkerze sieht unauffällig aus

- Zündgeschirr ist mehrfach überprüft, erneuert, und laut Strobo zündet es auch.

- Der Vergaser kriegt definitv Sprit, der Schwimmer lässt durch und riegelt ab, aus dem Kerzenloch riecht es gut nach Benzin.

Bevor ich mir jetzt nochmal das ganze Galama gebe und die Vergaserbatterie rauszerre, frage ich erst mal nach den ganz exotischen Teufeleien, die erklären könnten, warum sie beim Gasgeben so zuverlässig abstirbt. Ich hätte vermutet, dass die 3 noch arbeitenden Pötte den Spielverderber einfach mitziehen. Allem Anschein nach erhält sie auf Zyli 4 kein zündfähiges Gemisch. Sollte sie sich hier den Sprit tropfenweise reinziehen, könnte, wie bei einem Wasserschlag, gewaltig die Verdichtung steigen, aber warum läuft sie dann mit den anderen 3 Pötten im Leerlauf? Und wenn die Leerlaufzusammensetzung am Pott Nr. 4 einigermaßen funzen sollte, müsste dann der Krümmer nicht warm werden?

Vielleicht hat ja aus dem Forum jemand eine Idee. Meine bisherige Recherche hat zwar gezeigt, dass das Phänomen nicht neu ist, hat aber, vorausgesetzt, ich habe nichts Wesentliches übersehen, nicht zur Mehrung meiner Erkenntnisse geführt.

Für sachdienliche Hinweise bin ich extrem empfänglich und sag im Voraus schon mal sakrisch danke.

DLzG Von Michael dem Dosenschreck

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Verfasst: So 2. Mai 2021, 16:09 


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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 16:22 
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Ich baue immer einen großen Benzinfilter bei Fahrzeugen ein, die lange standen.

Du baust jetzt die Vergaserbatterie aus und machst im Zylinder 4 die kanäle sauber.

So ist das halt.

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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 16:45 
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...axiomatisch jetz, nä?

Ich nehme an, du hast keine neuen Zündspulen verbaut.
Der Fehler liest sich wie ein Haarriss in der rechten Zündspule.

Versuch: wennmöglich rechte und linke Zündspule tauschen und prüfen, ob der Fehler auf Zyl. 4 bleibt.
Hintergrund: Beim Gasgeben werden die Kerzen gekühlt, sie ziehen mehr Saft. In dem Moment geht auch die zweite Kerze der Spule auf Sparbetrieb. Der Motor spotzt, weil er nur noch auf zwei Töpfen drehen soll.
Schäden, die über Nacht eintreten, hängen nur mit Feuchtigkeit oder Marderfraß zusammen.

Grüße, Olaf

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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 16:56 
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Oder Dreck in den Vergasern.

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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 17:31 
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Schrauber
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Hallo Michael
So was hatte ich auch, nachdem sich heraus gestellt hatte das der innenfilter im tank nicht an der richtigen Stelle war sondern lose im tank lag.
4e Zylinder liegt am ende in der VerteilerLeitung und war am Innenfilter im Vergaser am Schwimmernadelventil stark verschmutzt.
Problem war gelöst mit Vergaserzerlegung, und Einkleben des Innenfilter im tank.
Gruss, Wil


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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 18:05 
Zitat:
baue immer einen großen Benzinfilter bei Fahrzeugen ein,

Entweder sind sie so fein, dass es bei Vollgas abmagert, oder so grob, dass der Dreck immer noch die Siebchen vor den Schwimmernadeln verstopft.

Zitat:
und war am Innenfilter im Vergaser am Schwimmernadelventil stark verschmutzt.

Die habe ich ausgebaut!

So geht der Rost aus dem Tank ungehindert durch Hauptdüse und Motor.


Zitat:
Doch dann, eines mittelgrauen Oktobertages, nach 3 oder 4 Tagen Standzeit, Mopped aus der Garage geholt, Geraffel verladen, Starten wollen...Hust, Sprotz, ohne Gas mit voll Choke läuft sie dann irgendwann wie ein Sack Nüsse, Krümmer von Zyli 4 bleibt kalt, alle anderen werden sofort ordentlich warm.
Beim Gasgeben geht sie so reproduzierbar wie spontan aus.


In den Tank passen ca 1,5L Wasser, die einem im ungeeigneten Moment auf die Füße fallen können.

Ich tippe auf verranzeten Vergaser!
Ins besondere die (gut versteckten) Chokedüsen in den Schwimmerkammern.


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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 21:31 
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Bei mir war die Leerlaufdüse verstopft. Ab 4000 U/min hat der 4.Zylinder
wieder mitgespielt.
Gruß Werner


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BeitragVerfasst: So 2. Mai 2021, 22:17 
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evtl. mal eine andere Zündbox dranhängen.

Zündspuloentausch? Schon gemacht?

Tank, Unterdruckprobleme?

Zündgeber Zuleitung gestört? Leitung eingequetscht?

Leitung zum Vergaser geknickt?

Masseproblem?

Dass sind so die exotischen Möglichkeiten, die mir auf Anhieb einfallen!


Die elektrischen Probleme lassen sich in der Regel durch direktes Verbinden herausfinden.
Zündbox kann vielfältige Probleme machen, die meist verschwinden, wenn der Motor bzw. die Box selbst warm ist. In der Regel altern die Kondensatoren.

_________________
es ist gut dass es noch nicht fertig ist.


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 Betreff des Beitrags: alle Pferdchen wieder im Stall
BeitragVerfasst: Mo 10. Mai 2021, 09:52 
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Hallo Gemeinde,

vielen Dank für die ganzen zielführenden Tipps. Recht hatten alle, die auf Dreck im Vergaser getippt haben. Die LLD war sowas von zu. Mit Maschinenreiniger, Ultraschall, Pressluft und viel Geduld lies sich schlussendlich das Teil doch noch zum Mitspielen überreden. Der Witz: Weder im großen Benzinfilter noch im Sieb vor dem Schwimmerventil war irgendwas Dreckähnliches zu sehen, im Beruhigungsraum unten im Schwimmerdeckel saß dagegen ultrafeinklastisches Material, die HD war - zumindest optisch - durchgängig.
Ein- und Ausbau der Vergaserbatterie hat mittlerweile auch seinen Schrecken verloren, mache ich von jetzt an öfter.

Also denn, bleibt auf dem Weg und nochmal Dank an Alle für die empathische Unterstützung.

Michael der Dosenschreck

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