ExCombie hat geschrieben:
Zitat:
vielleicht kommt was allgemeinverständliches dabei heraus
Erstmal der konstruktive Unterschied zwischen 650er und 900er.
Wenn du dir ein Kissen nimmst und dich hinter das Möppi setzt, wirst du sehen, dass der Enlüftungspimpel bei der 650er ca 1 Fingerbreit weiter außen sitzt.
Das macht den Unterschied.
Was bei beiden gleich ist:
Das Tellerrad wirft das Öl rum
Bei -20°C ist das Öl zäh wie Honig. (hier steckt die Ölsortenabhängigkeit)
Wenn das Tellerrad sich dreht, wirft es das Öl bei der 900er direkt von unten auf den Stopfen. Bei der 650er verfehlt es den Stopfen ganz knapp.
Durch die Bewegung erwärmt sich die Geschichte, die Luft darin dehnt sich.
Die Luft will aus der Entlüftung, aber das Tellerrad wirft da permanent Honig vor das Loch.
Also drückt die Luft den Honig da raus.
Und Schwups sprudelt das Öl oben aus der Entlüftung und besudelt den Reifen.
Die Panik ist groß.
Sehen tut man dann Öl mit Blasen, sieht wie Schaum aus.
Sobald das Getriebe etwas wärmer wird, kann das Öl besser ablaufen und gibt das Loch für die Luft frei.
Der "Spuk" hat ein Ende.
Die Unterschiede in der Nippelplatzierung waren mir nicht bewusst, wohl aber die ungünstige Platzierung bei der 900er. Ich wende allerdings ein, dass deine Ausführungen sich lesen, als würde der 900er Antrieb grundsätzlich (bei dünnflüssigem Öl) rumsauen, was er aber nicht tut. Ein Grund dafür ist die typische Entlüfterkonstruktion, ein dünner langer Hals, der eine Richtung vorgibt. Die kann von der Luft eingehalten werden, vom Öl nicht. Die Dichte des Öles führt weiterhin dazu, dass bei Rotation das Öl früher der Zentrifugalkraft folgt als die Luft. Es soll nicht nach 12 Uhr gelangen. Wenn doch (Tröpfchen), dann ist der Abwurfwinkel des Tropfens nie senkrecht nach oben und der Widerstand im Hals so groß, dass er sich dort niederschlägt und abtropft. Soweit die Theorie.
Dem Grundsatz folgend: Was hast du zuletzt geändert oder was hat sich zuletzt geändert, beleuchte ich den Umstand, wenn das Phänomen nur im Frühjahr beim "Anfahren" auftritt. Alle Welt trifft im Winter Vorsorge beim Tank usw. Jeder weiß, dass bei warmlaufenden Motor Wasser im Auspuff verdampft, und mancher fragt sich zurecht besorgt, was wohl das Wasser in seinen Rahmenrohren anrichtet.
Nur ausgerechnet beim Antrieb negiert man das Problem gern, weil es sich selbst erledigt, aber es ist da. Speziell im Winter in der kalten Garage bei wechselnder Witterung.
Wie das Benzin im Motoröl schnell verdampft, weil es einen niedriegeren Siedepunkt hat als Öl, verdampft auch durch Kondensation eingedrungenes Wasser. Es legt sich im Winter auf das Öl und sinkt langsam ab, weil es schwerer ist. Es mischt sich aber nicht, weil Bewegung und Wärme fehlen.
Wird der Antrieb nun angefahren, erwärmt sich das Wasser schneller als das Öl, Blasen dehnen sich aus und entweichen nach oben, nicht ohne sich soweit mit dem Öl zu vermischen, dass sie schmutzig bzw. seifig werden.
Im Motor ist die Erscheinung bekannt, Seifenränder an der Motorentlüftung und am Einfülldeckel. Tatsächlich findet sich nie Seifenschaum in der Ölwanne oder an den Schmierstellen. Im Winkeltrieb ist es genau so, nur dass das Gehäuse klein ist und sich schneller ein Überdruck aufbaut. Mancher, der schon mal einen alten zum Tausch des Entlüfters geöffnet hat, weiß wie das aussieht. Die Entlüfterbohrung gammelt mit seltsamen Glibber einfach zu.
Moderne synthetische Öle können besser mit der Erscheinung umgehen, aber Wasser ist immer da, solange unsere Atemluft feucht ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Emulsion
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wi müssen all tau Moder warn, tau Moder ... tau Moder ...!