Turbo-Opa hat geschrieben:
Olaf,
Ich weiss nicht warum Du Dein Ketten-Gespann mit ganz anderer Technik hier immer wieder reinwirfst?
Axel: ich habe drei Kardan Gespanne gefahren, zwei davon vom Typ Yamaha XJ, sowie eine XJ 900 Solo. Ganz andere Technik (GTS) siehe unten.
Wenn du noch nie Gespann gefahren bist, weißt du nicht, was bei einem Lastwechsel passiert. Ein hoher Leerlauf ist dabei zwar äußerst angenehm. Er kaschiert auch allerlei Geräusche, die der Motor von sich gibt, aber manchmal will man halt auch den ersten Gang einlegen oder wünscht sich das richtige Maß an Motorbremse. Der optimale Bereich ist bei einem asymmetrischen Dreirad relativ eng.
Die Kerben im Kupplungskorb sind früher und stärker ausgepägt, als bei einer Solo, weil beim Einkuppeln eben größere Gegenkräfte wirken.
Hat der Schacht neu tatsächlich nur 0,1 mm Übermaß gegenüber den Zähnen der Lamellen, vergrößert sich das Spiel durch 0,1mm tiefe Kerben auf 0,3mm. Das ist ein Wert, den man an jeder Welle, an jedem Riemenscheiben-Mitnhemer und jedem Bremsanker hören kann, außer es hängt einseitige Last dran. Nur er hat an der Kupplung absolut nichts zu bedeuten, bis die Lamellen mal drin stecken bleiben, aber dann ist die Kerbtiefe schon deutlich größer.
Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass ihr mit allerlei Messgeräten den Uralt-Motoren wieder Laufkultur beibringen wollt, nur ist es wenig zielführend, einem ü. 75 jährigen XJ Anfänger mitten im Winter gutgemeinte aber aufwendige Einstellratschläge zu geben, wenn er sich erst einmal fahrerisch an das Fahrzeug gewöhnen will. Ich weiß nicht, ob es hier angekommen ist, aber bei der 58L Kupplung, 6 Federn neun Lamellen, vergrößert sich mit Gespannfedern die nötige Handkraft um 25%. Das muss einfach ruck-zuck gehen.
Dass wir es mit Gleitlagern zu tun haben, ... oh, ah, das ist natürlich was ganz anderes...
Sei sicher Bub, das ist mir durchaus bewusst.
Mal ne Matte: Auf einen 10 quadratzentimeter großen Kolben wirkt am oberen Totpunkt bei rd. 12 bar eine Kraft von 120 kp oder 1.200N auf den Kolbenboden. Über ein Kurbelsegment von 180 Grad wirken diese 120kp im Mittel auf ein 60 Grad Segment der oberen Lagerschale, was ungefähr einer Fläche von 3 - 4 qcm entspricht. Daraus ergibt sich ein Druck von 30-40 bar als Gegendruck an der Spülöffnung. Du kannst ja mal versuchen, mit deiner Ölpumpe da gegen an zu pumpen.
Für die Leistung der Olpumpe sind die Fördermenge auschlaggebend, die hängt ab von der Viskosität des Öls, und der Querschnitt der Spülkanäle. Die sind bei Yamahas relativ groß. Je größer die Spülkanäle, desto geringer der messbare Öldruck, desto größer die Durchflussmenge.
Kawas zum Beispiel haben oder hatten Öldruckanzeiger, die anders als der VW Käfer nicht bei 0,7bar sondern erst bei 0,3bar einschalten. Im Tuningzubehör gab es sviw mal Schalter, die erst bei 0,1bar einschalten, weil das Licht im LL immer brannte.
Macht die Leut' nicht mit dem Öldruck verrückt, ein zu hoher Öldruck verursacht Probleme, weil das Zeug nicht fließt. Vgl. Sportfliegerei. Und ich habe 950 ausgerufen, nicht 450.
Ich weiß zwar nicht, warum du mein GTS Gespann so betonst, aber der GTS/FZR Motor ist auch voll gleitgelagert, er hat eine Ölpumpe,
eine 58L Kupplung und ich lege keinen Wert auf laute Geräusche. Das betrifft übrigens auch die Solo. Kannst sicher sein, auch mit 950 1/min kann ein Motor sehr kultiviert laufen.
Egal jetzt, Rüdiger soll sich das herauslesen, was für ihn in Frage kommt.
Zuviel Bastelei macht einen Motor nicht besser. Im Winter kriegt man nur dicke Finger davon.
Gruß und Kuss,
Olaf
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