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So 22. Mär 2020, 23:09

eierk0pp hat geschrieben:...die Rückstellringe ein axiales Spiel von ca. 0.8 bis 1mm haben. Ist das richtig so?...
...dass der Durchmesser nach außen hin (weg von der Bremsscheibe) kleiner wird (werden also konisch in der Nut...
...Diagnose: eigene Unzulänglichkeit...
Die Ringe haben bei allen Modellen die ich kenne einen größeren Durchmesser als die Kolben. Bis sie eingebaut sind.
Konisch in der Nut lagen auch alle, die ich eingebaut habe.
Reg dich nicht auf über Unzulänglichkeit, hak es einfach als "gelernt" ab.
Tatsächlich hängt manchmal der Erfolg von genug Bremsenpaste ab. Seit ich immer die Kolben vollflächig und auch über die runde Kante einpinsele ist alles gelungen.

So 22. Mär 2020, 23:09

So 22. Mär 2020, 23:17

Eddie hat geschrieben:Reg dich nicht auf über Unzulänglichkeit, hak es einfach als "gelernt" ab.
Tatsächlich hängt manchmal der Erfolg von genug Bremsenpaste ab. Seit ich immer die Kolben vollflächig und auch über die runde Kante einpinsele ist alles gelungen.


Oft gibt es eins auf den Rüssel, wenn man Tipps zur Bremsenbastelei gibt. Bremsreparturprobleme sind wie Fußpilz, man hat sie aber man spricht nicht drüber.
Ich habe mir zur Gewohnheit gemacht, jeden Kolben einmal leer und ohne Dichtung im Loch herum zu drehen, auch etwas zu kanten, prüfen, ob er tut und was er macht. Die Kolben sind aus Stahl, die Sättel aus LM, die sind manchmal das größere Problem.

Grüße, Olaf

Sa 28. Mär 2020, 15:08

Nachdem die Dichtringe angekommen sind flugs ne Probefahrt gemacht. Es scheint endlich geklappt zu haben. Hab jetzt auch endlich neue Reifen (Conti Road/Classic Attack) und vorne neue Scheiben und Beläge von EBC. Muss erst noch nen Tag warten bis die Schraubensicherung ausgehärtet ist bevor ich fahren kann :roll:

So 29. Mär 2020, 00:18

Wie kommst Du darauf das Schraubensicherung aushärten muss?

So 29. Mär 2020, 16:51

Steht auf der Packung, 12h bis vollständig ausgehärtet. Hab Loctite 243 genommen.

Mo 30. Mär 2020, 09:01

Deswegen muss man aber nicht 12 Stunden warten. Stell Dir mal vor, Werkstätten würden das machen müssen. Da stände ein Auto beim Bremsbelagwechsel 13 Stunden auf der Hebebühne......

Di 31. Mär 2020, 20:40

Eine Loctite-gesicherte Schraube erfüllt ab festziehen ihre Funktion, nicht erst nach aushärten des Klebers. Wär ja´n Hammer, würde sie sich bis dahin noch bewegen.

Ich kann in der Wartungsanleitung nicht finden, wo an der Bremse Loctite hin gehört.

An welche Schrauben hast du denn das dran gemacht?

Mi 1. Apr 2020, 09:52

Die Bremsscheiben werden mit Loctite gesichert. Ich weiß, Schrauben sind als Maschinenelement wie eine Feder zu betrachten, d.h. die Querkraft (wenn man bremst) wird nur über die Reibung zwischen Scheibe und Felge übertragen. Allerdings sind die 20Nm für mein Gefühl viel zu wenig, mehr Vorspannung geht aber wegen der Alufelge nicht da sonst das Gewinde nachgibt. Da ich im Moment eh relativ viel Zeit habe (Corona bedingt), hab ich halt gewartet.

Mit den neuen Scheiben und Belägen dreht das Vorderrad wieder ein wenig schwerer, ich denke das gibt sich mit der Zeit.

Mi 1. Apr 2020, 12:02

Eddie hat geschrieben:Eine Loctite-gesicherte Schraube erfüllt ab festziehen ihre Funktion, nicht erst nach aushärten des Klebers. Wär ja´n Hammer, würde sie sich bis dahin noch bewegen.

Ich kann in der Wartungsanleitung nicht finden, wo an der Bremse Loctite hin gehört.

An welche Schrauben hast du denn das dran gemacht?


Ich glaube an der hinteren Bremsscheibe ist auch serienmäßig Flüssig-Schraubensicherung dran. Vorne hatte ich bei der XJ750 einen Belchkranz mit 6-Kantschrauben.
Aber die Schrauben drehen sich ohne Sicherung tatsächlich los. Frag mich jetzt nicht ob es die rechten oder die linken sind. Rechts glaube ich.
Aber Schraubensicherung hat eine Halbwertablüftzeit von wenigen Minuten, Buchsen- und Lagerkleber nur Sekunden.

Mi 1. Apr 2020, 21:44

eierk0pp hat geschrieben:Die Bremsscheiben werden mit Loctite gesichert...
...die Querkraft (wenn man bremst) wird nur über die Reibung zwischen Scheibe und Felge übertragen...
Ach ja, ich vergaß die neuen Scheiben.
Aber das mit der Reibung ist nicht so. Bremsscheibenschrauben sind Passschrauben, also Form- und Kraftschlüssig.
Und das mit der X-prozentigen Festigkeit nach Y-Stunden steht auf den jeweiligen Datenblättern, die ich noch nie ganz gelesen habe. Abwarten ist natürlich am sichersten.

Do 2. Apr 2020, 14:31

Das mit den Passschrauben kann ich so nicht bestätigen.
Da meine 4BB erst 60 Mm runter hat, vermute ich dass die Scheiben noch orkinool waren. Die Schrauben hatten in den geschlitzten Schreiben ziemlich viel Spiel, mindestens 5/10. Zudem ist es fertigungstechnisch äußerst anspruchsvoll, sechs Bohrungen so in Felge und Bremsscheibe zu setzen dass sie so genau übereinander liegen um einen Bolzen spielfrei hindurch stecken zu können.
Nach Lehrbuch (Dubbel z.B., die Maschinenbau-Bibel) ist eine Schraube niemals Scherung ausgesetzt, da sie nur dazu da ist zwei (oder mehr) Bauteile aufeinander zu pressen. Die eventuell aufgeprägte Querkraft (in unserem Fall das Betätigen der Bremse) wird dann ausschließlich über die in der Trennfuge auftretende Reibung übertragen. Sobald sich eine Schraube löst, geht die Vorspannung flöten und die Kraft kann nicht mehr übertragen werden.

So viel zur Theorie. Natürlich können im Betrieb Situationen auftreten, in denen die Vorspannkraft nicht ausreicht. Dann wandert die Scheibe so lange, bis Formschluss herrscht und die restliche Kraft über die Schraube(n) übertragen wird. Dabei werden aber durch Form- und Lageabweichungen der Bohrungen niemals alle Schrauben gleichmäßig auf Biegung/Scherung belastet. Im Extremfall kann natürlich eine Schraube dabei abgeschert werden :twisted:

Bild
So sieht das Endergebnis aus, die Schrauben sind neu von TRW (also kein Baumarkt-Zeuch). Zusätzlich habe ich noch Markierungen angebracht, sodass man mit einem Blick erkennen kann ob sich eine Schraube der Scheibe gelöst hat.

Do 2. Apr 2020, 15:19

Ich stimme dir in allen Punkten zu.

Zudem ist es fertigungstechnisch äußerst anspruchsvoll, sechs Bohrungen so in Felge und Bremsscheibe zu setzen dass sie so genau übereinander liegen um einen Bolzen spielfrei hindurch stecken zu können.

In kritischen Fällen, z.B. Schwungscheibe an Kurbelwelle, verwendet man darum gerne nur eine Passschraube und die anderen haben einen normalen Schaft.
So hat man beides, die Exaktheit der Passung und den Ausgleich der Fertigungstoleranzen.

Do 2. Apr 2020, 15:22

Nein, der Dubbel hat natürlich recht. Er bezieht sich aber eben auf eine Schraube. Passschrauben, wie Eddie sie beschreibt sind eigentlich Scherbolzen.
Ich weiß gar nicht, ob es Beispiele für die Anordnung von gleich sechs Stück auf einem Flansch gibt. Ich kenne keines. Theoretisch genügen zwei.
Und natürlich hat der Flansch einen Zentrierring, so dass eine typische Schraubverbindung ausreicht. Im Autobereich wird oft zusätzlich ein Passstift gesetzt oder eine Sicherungsschraube. Aber auch da kommen die Bremsscheiben natürlich mit der Schraubverbindung (Flächenpressung) aus.

Was auf dich noch zukommt: Das Gewinde ist eigentlich nicht froh mit der Menge Fluid, die du ihm antust, also wird es beim Eindrehen nach oben in den Spalt am Schraubenhals verdrängt. Dort härtet es aus. Das führt allgemein dazu, dass die Sicherung zu fest zum Lösen ist. Man muss bei der Revision sorgsam eine Schraube nach der anderen mit dem Heißluftfön behandeln.

mit den besten Wünschen für deine Gesundheit,
Olaf

Do 2. Apr 2020, 17:16

Ich sehe, wir verstehen uns :D
Vor dem Eindrehen der neuen Schrauben habe ich natürlich die Gewinde nachgeschnitten und entfettet, pro Schraube dann nur einen Tropfen Loctite auf die ersten paar Gewindegänge. Ich hoffe, das es genug war dass es hält und nicht zu viel, wie von Olaf beschrieben, dass man es wieder lösen kann.

Vielen Dank noch einmal für die ganzen Tipps, immer ne handbreit Asphalt unterm Reifen und gute Gesundheit :v:

Fr 8. Mai 2020, 09:50

Hallo Leute, ich habe zwei Bremssättel die ich überholen möchte. Woher bezieht Ihr die Reparatursätze, welche sind zu empfehlen?
Gruß Rainer
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