Das Problem sind aber nicht die Lager, sondern das Lenkkopfrohr.
Ich glaube, dass die Schwarz Lager schon gut funktionieren, wenn man sie nur gewissenhaft genug einklebt.
Es gibt übrigens auch industriell gefertigte Untermass Lager von der Fa. Timken. Man muss die Größe kennen und ne Woche drauf warten.
Beim Lenkkopf ist es so, (unbedingt mal von unten reinschauen), dass die Lagersitze ja nur durch weiten des Rohres entstanden sind. Dadurch ergibt sich eine Anlage nach oben (Axialsitz), die rundherum unterschiedlich breit, aber nicht breiter als 2mm ist. Die Lager haben aber alle eine Fase aussen von auch rd. 1,5mm. Eine Axialanlage ist also nicht wirklich gegeben, auch bei Schwarz Lagern nicht. Das untere Lager richtet sich also hauptsächlich mit der inneren Schale am Lenkrohr aus und das ist nach den Maßstäben der Präzision wirklich nicht so toll. Nach dem Blick von unten in den Lagersitz kommt man zu dem Schluss, dass eine passende Distanzscheibe für das Lager die Anlage nach oben verbessern würde. Sie beseitigt das Problem mit der Fase.
Sitzt ein KeRoLa nicht 100%ig rechtwinklig zur Drehachse, liegt es in Bewegung in Wirklichkeit nur an einem Punkt auf. Schwarz hat darüber auch mal referiert und kam zu dem Schluss, dass dieses Problem auch von seinen Lagern nicht gelöst wird, sondern nur von dem, der es einklebt.
Schwarz Lager lösen ein anderes Problem. Der Lenkkopf wird bei der Herstellung gerollt und zwar jede Seite für sich, so dass die Toleranz in der Konzentrizität zw. beiden Lagersitzen rel. groß ist. Dann wird der recht und schlecht hergestellte Prügel auch nach der Bearbeitung noch an den Rahmen geschweisst. Verzug in der Verrundung der Lagersitze ist vorprogrammiert.
Wird nun ein Lager eingepresst, merkt man nicht, inwieweit die Lagerschale vlt. ihre Verrundung aufgibt. Es ist möglich, dass übertrieben ausgedrückt die innere runde Lagerschale mit den Rollen in einer ovalen äusseren läuft.
Um dass zu vermeiden, nimmt man Lager mit Untermaß und klebt sie ein.
Will man´s richtig machen, glaubt mir, dann braucht man für die Montage noch ein geschlitztes dünnwandiges Rohr, dass in den Lenkkopf am Schloss vorbei auf das untere Lager geschoben wird und auf das das obere Lager aufgelegt wird und beide Lager miteinander ausrichtet, bis der Kleber trocken ist.
Oder man hat eine Fachwerkstatt mit einem Präzisionswerkzeug, dass von aussen gleichzeitig auf die äusseren Lagerschalen beider Lager drückt.
Im Maschinenbau gäbe es eine solch windige Konstruktion wie den Moppedlenkkopf gar nicht. Man würde einen in sich funzenden gedrehten Lagerstock mit allen Lagern in den Lenkkopf einziehen und verspannen, der ja aus Sicht eines Konstrukteurs nach dem Schweissen krumm und schief ist und zu nichts anderem taugt.
Olaf
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wi müssen all tau Moder warn, tau Moder ... tau Moder ...!