Raster hat geschrieben:
...Bin ich zu Dumm oder habe ich etwas übersehen? ...
Wahrscheinlich weder - noch. Auf Neudeutsch nennt man das Informationsdefizit. Ungeprüft einbauen geht halt nicht. Gelegentlich braucht´s neue Schwimmerventile und deren Einstellung.
Schwimmerventile.
Die Menschen, die Vergaser per Ultraschall reinigen, sind oft Experten für den Reinigungsvorgang, aber nicht immer für Vergaser. Dadurch entstehen Unterlassungssünden. Zum Beispiel zerlegen, Verschleiß beurteilen und Teile erneuern wird gerne unterlassen. Die Vergaserteile, die am ehesten verschleißen, sind die Schwimmerventile und davon weniger der Ventilsitz, mehr die Schwimmerventilnadel mit ihrer Gummispitze. Die sollte man auch immer mit ihrem vollen Namen nennen, sonst wird sie leicht mit der Ventilnadel des Nadelventils verwechselt. Wie es hier passiert ist. Das sitzt woanders, tut was anderes und verschleißt weniger schnell. Die übliche Lebensdauer von Schwimmerventilnadeln ist 20 bis 30 tausend km. Danach ist nach meiner Erfahrung kein hundertprozentiger Verlass mehr auf die Dinger. Klopfen kann unterwegs helfen, als planmäßige Therapie halte ich nichts davon. Ich tausche die dann bei meinen Moppeds aus, bevor sich Wasserfälle bilden oder, was häufiger vorkommt, Benzin in die Ölwanne umgefüllt wird.
Schwimmerventile einstellen heißt, den Kraftstoffstand einstellen, den Füllstand der Schwimmerkammern. (Manchmal muss man halt an die Basics erinnern)
Die Prüfung und Einstellung ist bei neu eingebauten Schwimmerventilen unerlässlich. Sonst bringen auch die anschließenden Maßnahmen Synchronisation und CO-Einstellung nicht den optimalen Motorlauf. Zum Abschluss der Arbeiten gehört eine Dichtheitsprobe. Erst dann kann man davon ausgehen, dass mindestens bis zur nächsten Inspektion Ruhe ist an der Stelle.